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Spergauer Mühle soll wieder aus Korn Mehl mahlen

Von ELKE JÄGER 20.05.2010, 13:27

SPERGAU/MZ. - Die beiden gehören dem 2008 gegründeten Verein "Spergauer Mühle" an, der das restaurierte technische Denkmal von der Gemeinde gepachtet hat. Zum Mühlentag am Pfingstmontag soll die nach einem Brand zum zweiten Mal wieder aufgebaute historische Bockwindmühle der Öffentlichkeit vorgeführt werden.

"Ab 10 Uhr laden wir alle Interessierten ein", sagt Vereinsvorsitzender Hesselbarth. Die Besucher können die Mühle von außen und innen besichtigen und sich über das Denkmal informieren. Für die Kinder sind eine Hüpfburg und ein Streichelzoo aufgebaut, auch fürs leibliche Wohl ist gesorgt. Zwar wird noch kein Getreide ins Mahlwerk geschüttet, aber bei passendem Wetter sollen sich die Flügel schon mal drehen, versprechen die Vereinsmitglieder. Ihr Kommen zugesagt haben bereits die Leunaer Bürgermeisterin (Spergau ist ein Ortsteil) und der evangelische Pfarrer Uwe Hoff.

Früher gab es in Spergau drei Bockwindmühlen, bis zuletzt erhalten blieb die so genannte "Hirt'sche Mühle". Deren Überreste wurden 2007 vom Mühlenweg auf den jetzigen Standort gegenüber der Jahrhunderthalle umgesetzt. Die Gemeinde hatte das denkmalgeschützte Bauwerk erworben und ließ es fachgerecht nach historischem Vorbild wieder aufbauen. Kurz vor der Fertigstellung, nachdem bereits die Flügel angebracht waren, vernichtete im November 2008 ein Brand die Arbeit eines ganzen Jahres. Der Brandstifter wurde nicht gefasst, inzwischen hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt.

"Vielleicht kommt es durch Zufall noch mal raus", hoffen die Mitglieder des Mühlenvereins. Unter den zehn Mitgliedern ist auch ein Verwandter des letzten Besitzers - Steffen Gräfe hat somit eine besondere Beziehung zur Mühle. Vielleicht schleppt er eines Tages sogar als Müller auf Zeit wieder Korn- und Mehlsäcke?

Diese Vision ist relativ realistisch. "Wir wollen einen Lehrgang starten und eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Windmüller absolvieren", erklärt Jens Hesselbarth die nächsten Vorhaben des Mühlenvereins. Dann sollen tatsächlich aus Korn wieder Schrot und Mehl gemahlen werden. Als Lehrmeisterin haben die Spergauer eine versierte Fachfrau gewonnen: Müllermeisterin Ina Haensch aus Jüterbog. Im August oder September soll die "Lehre" losgehen.