Selbstgemachte Seife für Zuhause
Schkopau/MZ. - Die 15-Jährige hat ihr Praktikum bei Dow Chemical in Schkopau zwar erst am Montag begonnen. "Aber ich hab' mich keinen Moment gelangweilt, und das finde ich wichtig."
Insgesamt 67 Acht- und Neuntklässler aus den Sekundarschulen in Schkopau, Bad Lauchstädt und Merseburg sowie aus den sächsischen Mittelschulen Böhlen und Groitzsch - allesamt Partnerschulen von Dow - sind für zwei Wochen "Auzbis auf Zeit" in dem Großunternehmen, das damit gleichzeitig ein nicht alltägliches Projekt gestartet hat.
Die Schüler, die derzeit bei Dow zu Gast sind, wurden Anfang des Jahres von Firmenvertretern in ihren Schulen über das Unternehmen und die Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Die Jungen und Mädchen, die Interesse an einem Beruf in der Chemischen Industrie haben, hatten die Möglichkeit einen Test zu absolvieren und damit auch gesagt zu bekommen, wo sie mit ihrem Wissen eigentlich stehen. Geeignete Schüler wurden zum Praktikum unter Realbedingungen eingeladen, bei dem es nicht darum geht, mal im Unternehmen herumzuschnuppern, sondern in kleinen Gruppen ganz konkrete Aufgaben zu lösen, deren Ergebnisse auch präsentiert werden müssen. Am Donnerstag ging es zum Beispiel für einige darum, aus Kokosfett, Ethanol, Natronlauge und einem Duftzusatz eine Seife herzustellen, die sie auch mit Hause nehmen dürfen.
"Durch die enge Zusammenarbeit und das gegenseitige Kennenlernen in den vergangenen Jahren wissen unsere Partnerschulen jetzt genauer, was die Industrie eigentlich braucht, und wir bekamen eine Vorstellung davon, was wir tun müssen um bessere Schüler und damit bessere Bewerber um unsere Lehrstellen zu bekommen", sagte Ruth Kretschmer, Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin bei Dow, bei der Vorstellung des Projekts. "Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass wir ein Drittel der derzeitigen Praktikanten bald als Azubis bei uns wiedersehen."
Das neue Projekt soll in den kommenden Jahren konsequent weiterbetrieben werden, so dass beispielsweise schon die Schüler der 7. Klassen erste Informationen über das Unternehmen bekommen, dann in der 8. Klasse den Eignungstest machen und in der 9. Klasse zum Praktikum kommen. Ruth Kretschmer: "Und wir sehen das natürlich als Investition in unsere Zukunft."