Schwerer Unfall auf der B6 bei Zwintschöna Schwerer Unfall auf der B6 bei Zwintschöna: Transporter-Fahrer hat keine Schuld

Zwintschöna/Halle (Saale) - Aus Sicht der Staatsanwaltschaft ist die Sache nun klar: Der schwere Verkehrsunfall auf der B6 bei Zwintschöna, bei dem im Februar ein Pkw und ein Kleintransporter so schwer zusammengestoßen waren, dass drei Menschen starben, ist durch den Pkw-Fahrer verursacht worden. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen den Fahrer des Kleintransporters eingestellt.
„Es gibt keinen Tatverdacht“, sagte Oberstaatsanwalt Andreas Schieweck auf MZ-Anfrage. Die Ermittlungen hätten zweifelsfrei ergeben, dass der Pkw-Fahrer „bei beginnender Rotphase“ von Dieskau aus kommend auf die Kreuzung gefahren sei. Das habe ein hinter dem Pkw fahrender Zeuge bestätigt. Der Lieferwagen, der aus Richtung Leipzig kam, kollidierte dann so heftig mit dem Pkw, dass dieser mehrere Meter über die Kreuzung geschleudert wurde. „Der Fahrer des Lieferwagens hatte grün, er musste also nicht damit rechnen, dass der Pkw von links kam. Und er konnte auch nicht mehr reagieren“, so Schieweck. Ein Dekra-Gutachten habe zudem ergeben, dass der Lieferwagen nicht zu schnell war. Im Kreuzungsbereich sind auf der B6 70 Stundenkilometer erlaubt.
Die Straßenbehörde des Saalekreises wird als Konsequenz aus dem Unfall demnächst die bereits vor mehreren Wochen zu Testzwecken verhängten Rechtsabbiegepfeile dauerhaft abbauen, teilte Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch mit. Es war spekuliert worden, dass die grüne Abbiegeampel den Pkw-Fahrer fatal irritiert haben könnte. Laut Staatsanwaltschaft lässt sich die Frage, warum der 18-Jährige letztlich auf die Kreuzung fuhr, jedoch nicht mehr beantworten. „Das wäre Spekulation“, so Schieweck. (mz/xkn)
