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Schrauben mit Leidenschaft Schrauben mit Leidenschaft: Motorradfahrer eröffnet freie Werkstatt für Zweiräder

Von Diana Dünschel 01.04.2021, 10:00
René Gerber (l.) eröffnet am 1. April seine Werkstatt, die „Garage 46“. Uwe Bönicke (r.), Innungsobermeister der Zweiradmechaniker-Innung Sachsen-Anhalt,  gratulierte schon mal.
René Gerber (l.) eröffnet am 1. April seine Werkstatt, die „Garage 46“. Uwe Bönicke (r.), Innungsobermeister der Zweiradmechaniker-Innung Sachsen-Anhalt,  gratulierte schon mal. Diana Dünschel

Merseburg - René Gerber weiß noch ganz genau, wann er sein erstes Moped repariert hat. 14 Jahre alt war der gebürtige Meuschauer damals und das Moped eine legendäre Simson SR2. Das Schrauben ließ ihn ab da nicht mehr los.

Nach der Schule lernte der heute 50-Jährige Kfz-Mechatroniker und ist mittlerweile seit 34 Jahren in diesem Beruf in verschiedenen Firmen tätig gewesen. Als sein runder Geburtstag jetzt im Raum stand, beschloss René Gerber, einen großen Schritt zu wagen. Er wollte sich selbstständig machen. Aber nicht mit einer Kfz-Werkstatt. Seine große Leidenschaft ist das Motorrad fahren. Es sollte also eine Motorradwerkstatt sein.

Schrauber besuchte geförderten Gründungslehrgang

Rund ein Jahr nach der Idee eröffnet er nun am 1. April in Merseburg-Nord seine „Garage 46“ als markenungebundene freie Werkstatt. Auf dem Weg dahin habe er viel Hilfe und Unterstützung bekommen, sagt der Gründer. Wie man sein Hobby zum Beruf macht, erfragte er als erstes bei der Handwerkskammer in Halle.

Dort vermittelte man ihm den Kontakt zur Zweiradmechaniker-Innung Sachsen-Anhalt. René Gerber erfuhr, dass ihm eine wichtige Voraussetzung fehlte, ein Meisterabschluss. Aber nach dem Ablegen der so genannten Sach- und Fachkundeprüfung erhielt er eine Ausnahmegenehmigung. Parallel dazu besuchte der 50-Jährige einen geförderten Gründungslehrgang am halleschen Weinbergcampus.

Neue Werkstatt nur in Teilgewerbe

Es begann seine Suche nach einem passenden Objekt. Die Werkstatt sollte unbedingt in Merseburg sein. „Dort war noch ein weißer Fleck auf der Karte der Motorradwerkstätten“, begründet er. Fündig wurde der künftige Inhaber in Nord an der Ecke Hallesche Straße 46/Gerichtsrain. So kam es auch zum Namen „Garage 46“. Er musste verschiedene Auflagen zum Brand- und Umweltschutz sowie wegen der zu erwartenden Geräuschkulisse erfüllen. Doch nun kann gestartet werden.

Das macht René Gerber erst einmal im Teilgewerbe. Das heißt, er öffnet Donnerstag bis Samstag sowie nach Absprache und arbeitet an den anderen Tagen weiter in seiner alten Firma. Sein Angebot umfasst dabei Reparaturen, Tüv, Reifendienst, Umbauten, Räder einspeichen und zentrieren sowie - über einen Zweitanbieter - Lackarbeiten. (mz)