Schloss Frankleben Schloss Frankleben: Jugendliche Adelige treffen sich

Frankleben - Die erste Nennung der Familie datiert zurück in das 12. Jahrhundert. Unter den Familienmitgliedern waren Ritter, Hofmeister, Marschälle, Minister oder Kammerherren. Die Familie von Schönberg gehört zu den sächsischen Blaublütern und der heute 24-jährige Constantin von Schönberg, Offizier bei der Bundeswehr, zur Jugend des sächsischen Adels. So wie viele, die am vergangenen Wochenende im Schloss Frankleben zusammenkamen.
Immer zu Pfingsten trifft sich der adlige Nachwuchs. Die Orte wechseln. 2015 fiel die Wahl auf Frankleben. „Für uns sind die Treffen eine Art Traditionspflege“, sagt Alexandra von Thuemmler. Zusammen mit Constantin von Schönberg und einer weiteren Mitstreiterin hat sie das aktuelle Programm organisiert. „Dabei ist nicht nur die Sachsenjugend eingeladen, auch aus anderen Verbänden kommen immer wieder gern junge Leute vorbei“, so die 22-Jährige.
Ihre Familie ist etwas kleiner und stammt ursprünglich aus Selka in Thüringen, wo sie ein Rittergut besaßen. „Das wurde aber in der DDR gesprengt“, so Alexandra. Die Familie sei dann in den Westen geflohen. Doch die Beziehung zum Land habe sie nicht verloren, daher seien die Eltern nach Erfurt zurückgekehrt und Alexandra studiert nun in Leipzig. Meist haben die Veranstaltungen einen ähnlichen Ablauf. Freitag trudeln die jungen Leute ein und richten sich vor Ort ein. „Oftmals sind wir bei Familien untergebracht, die uns einen Raum oder eine Scheune zur Verfügung stellen“, sagt Constantin von Schönberg.
„Mit Schloss Frankleben war es eine glückliche Fügung“, so Alexandra. Aber auch hier gilt wie fast immer bei den Treffen: Geschlafen wird mit Schlafsack und Luftmatratze. In einem der obersten Säle schlafen viele Jugendliche auf dem alten Dielenboden. Wie in einem Zeltlager. Den Samstag nutzen sie, um gemeinsam etwas zu unternehmen. „Wir haben eine Autorallye rund um den Geiseltalsee gemacht“, so Alexandra. Die Gruppen bekommen Fragen, meist Geschichtliche, die sie beantworten können. Eine moderne Schnitzeljagd eben. Am Abend wird noch gemütlich gegrillt und der Sonntag ganz entspannt angegangen. Am Abend machen sich die jungen Leute schick und tanzen.
Bleibt der Adel immer unter sich? „Natürlich verbindet uns eine Tradition. Aber man macht heute keinen Unterschied mehr zwischen Adel und Nichtadel“, sagt Alexandra von Thuemmler. „Ein Vorteil ist natürlich, dass wir auf Chroniken zurückgreifen können und so immer wieder in der Familiengeschichte schmökern können.“ (mz)

