«Sanitäter sind die Versicherung»
MERSEBURG/MZ/UND. - Dem Befehlshaber, Generaloberstabsarzt Dr. Jürgen Blätzinger, unterstehen 24 000 Soldaten deutschlandweit - darunter auch die des Sanitätskommandos III der Bundeswehr in Weißenfels. Insgesamt 175 Kommandeure waren bei der Tagung im Merseburger Ständehaus dabei. Um den Tross von insgesamt 215 Leuten unterzubringen hatte das Radisson-Hotel mit dem Best Western Hotel Merseburg, dem Schlosshotel Schkopau und dem Check-Inn zusammengearbeitet.
"Wir konnten im Vorfeld aus sechs oder sieben Orten wählen, wo wir unsere Tagung durchführen wollen, und haben uns für Merseburg entschieden, weil für uns hier alles sehr bequem ist", begründet Presseoffizier Adametz. "Kurze Wege zwischen tagen und übernachten, so dass unsere Leute die Köpfe frei haben für die Tagung." Denn die bedeutete harte Arbeit. Etwa 15 Vorträge von Leuten aus den eigenen Reihen, aber auch von Vertretern von Heer, Luftwaffe und Marine standen ebenso auf dem Programm wie ein Vortag von Ulrike Merten, der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Bundestages.
Zu den Themen gehörten der Umbau der Streitkräfte ebenso wie die Auslandseinsätze. "Den Leuten, die vielleicht einen anderen Eindruck bekommen haben, muss man sagen, dass es derzeit nicht mehr Auslandseinsätze gibt als noch vor ein paar Jahren. Es passiert einfach nur mehr", sagte Adametz. Dass die Vorfälle trotzdem meist glimpflich ausgehen, liegt vor allem an den Sanitätern. "Denn bei jeder Patrouille fahren ein Arzt und zwei Rettungssanitäter direkt hinterher. Sie sind quasi die Lebensversicherung der Soldaten und können im Nofall sofort helfen", erklärt der 47-Jährige, der bis vor rund einem Jahr noch selbst Kommandeur eines Panzerbataillons und zu Einsätzen im Kosovo, in Bosnien, Afghanistan und Kuwait war. Klar sei natürlich auch, dass die Sanitäter immer so gut wie möglich auf ihre Auslandseinsätze vorbereitet werden. Wie erkenne ich einen Hinterhalt. Wie kann ich mich davor schützen? "Und sollte sich an der Lage vor Ort etwas ändern reagieren wir auch direkt bei der Vorbereitung darauf", so Adametz.
Die Tage in Merseburg empfanden die Kommandeure offenbar als sehr angenehm. "Das war toller Service hier. Ich muss sagen wir kommen auch sehr gern in den Osten, denn die Leute hier haben ein super Improvisationstalent und reagieren sofort", lobt Adametz. Ein Beispiel: Der große Saal im Ständehaus musste in nur eineinhalb Stunden von einem Tagungssaal in einen Bankettsaal verwandelt werden. "Kein Problem", lächelt Adametz. "Und unsere Leute haben einfach kräftig mit angepackt."