Sandstein erinnert an Opfer
Alberstedt/MZ. - Emil Kohler, Schriftführer vom Alberstedter Heimatverein, zeigt sich stolz über das wieder hergestellte Denkmal, das vor der hiesigen Kirche St. Peter und Paul wieder erstrahlt und am Tag der Einheit unter der Anteilnahme zahlreicher Einwohner von Fritz Meißner und Elfriede Schönfelder erneut enthüllt wurde.
Alle Anwesenden verharrten in einer Schweigeminute und gedachten der Toten der beiden Weltkriege, an die das Denkmal eindringlich erinnert. Alle lebten einst in dem Ort. Anschließend legten die versammelten Einwohner Blumengebinde und Sträuße nieder.
"Ursprünglich waren auf dem Mahnmal aus dem Jahr 1924 nur die 42 Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges verzeichnet", so Stefan Warwel. Auch der Name seines Urgroßvaters Paul Wendler war darunter, wie Warwel sichtlich gerührt berichtet. "Doch kein Name war mehr zu lesen gewesen. Das konnte nicht so bleiben, wollten wir unbedingt ändern. Nun haben wir auch die Namen der Opfer des Zweiten Weltkrieges mit eingemeißelt. Es sind insgesamt 57." Warwel, auch Mitglied des Heimatvereins und des Gemeinderats, hat mit fleißigen Vereinskameraden in vielen Freizeit-Stunden das Denkmal, das Jahre lang einen bedauernswerten Anblick bot, und sein Umgebung wieder hergerichtet.
Zahlreiche Spenden der Einwohner, insgesamt mehr als 3 000 Euro, halfen dabei. Wucherndes Unkraut und Gehölze wurde entfernt, Buchsbaum- und Blumen-Rabatten angelegt. Umgefallene Steine des Mals wurden wie aufgerichtet, defekte ausgetauscht und alles neu verfugt. Abschließend wurde alles mit einer Schutzschicht versehen.
Auch die Kirche dahinter, deren erste Erwähnung aus dem Jahr 1296 stammen soll, erfährt seit längerem eine Verschönerungskur. Viele Fuhren Schutt wurden inzwischen abgefahren. Im Inneren ziert inzwischen frische Farbe das ehr würdige Gotteshaus. Es wird wieder eifrig für Veranstaltungen und Konzerte genutzt. Der Altar fehlt allerdings. Das Werk eines unbekannten alten Meisters befindet sich in der Burgkapelle in Querfurt. Doch die Alberstedter hatten eine Idee. Eine Fotokopie des Kleinods in Originalgröße ziert nun die Kirche und erinnert an das fehlende Schmuckstück. Bald soll auch die defekte Orgel an die Reihe kommen. Und auch das Denkmal der Märzgefallenen auf dem Friedhof. Der Alberstedter Heimatverein hat noch viel vor.