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Saalekreis Saalekreis: Womacka kommt wieder nach Leuna

Von ELKE JÄGER 19.07.2011, 16:46

LEUNA/MZ. - Sie freut sich. Marie Mohnhaupt, 26 Jahre jung, freundlich, offen, hübsch und klug, bereitet ihre erste Ausstellung in den Räumen der Galerie im cCe Kulturhaus Leuna vor. Vor gerade mal zwei Wochen hat sie diese Stelle angetreten und steigt gleich richtig ein. Bilder auspacken, sichten, für alle den besten Platz finden, sie ins rechte Licht setzen - da kommt einiges auf sie zu.

Aber ihr bleiben noch gut drei Wochen bis zur Eröffnung, und das Organisatorische ist weitestgehend geklärt. Da kann sich die Galerieleiterin voll den Bildern und deren Wirkung im Raum widmen. Immerhin ist es einer der Großen, dessen Arbeiten ab 18. August hier zu sehen sind: Rund 40 Bilder von Walter Womacka stehen, zum großen Teil noch verpackt, an den Wänden. Zeichnungen, Gemälde, neben ausladend großen auch kleine Formate. Das älteste Blatt ist eine Zeichnung von 1943 mit dem Anlitz seines Vaters. Das jüngste Bild, ein Blick auf das Märkische Museum Berlin, stellte er 2009 fertig - ein Jahr vor seinem Tode.

"Es sind viele Bilder dabei, die 2006 noch nicht mit in Leuna waren", erinnert Werner Popp, Vorsitzender des Freundeskreises Kulturhaus Leuna, an die erste Schau des Malers. Damals war der im September 2010 im Alter von 85 Jahren verstorbene Künstler zur Eröffnung selbst gekommen. Diesmal wird seine langjährige Gefährtin und Ehefrau Hanni erwartet. "Sie hat uns für die Ausstellung das Selbstporträt ihres Mannes, das sonst im Atelier steht, überlassen", erzählt Popp.

An die Vernissage denkt auch Marie Mohnhaupt voller Neugier und Spannung. Zwar sind ihr Ausstellungsprojekte nicht fremd, aber das Gefühl, selbst in der Verantwortung zu stehen, ist doch ein anderes als bei Praktika. Mit ihrem erfolgreichen Studienabschluss (Geschichte und Kunstgeschichte) hatte sie sich Anfang des Jahres um den Job in der Galerie beworben - und war in die nähere Auswahl gekommen. Letztlich fiel die Entscheidung für einen anderen Kandidaten, der aber nicht lange blieb. Als sich cCe-Geschäftsführer Martin Halliger im Juni erneut bei der Leipzigerin meldete, war sie überrascht - und glücklich. "Ich wollte gern hier in der Region bleiben", nennt sie einen wichtigen Grund.

Ihre Vorstellungen für die Arbeit in der Galerie treffen sich mit denen der Infra: Durch jüngere Kunst auch jüngeres Publikum gewinnen, überhaupt junge Menschen in die Galerie holen, Projektarbeit entwickeln. "Das ist ein schwieriger Spagat zwischen Tradition und Neuem", finden Popp und Halliger. Aber das werde Frau Mohnhaupt schon schaffen.