Saalekreis Saalekreis: Wenn Wetter verrückt spielt
MERSEBURG/MZ. - Das Papier regelt den Schulbusverkehr beispielsweise bei starken Schneefällen und gibt Eltern Tipps, wie sie sich verhalten sollen. Die wichtigste Botschaft: Sagt der Landkreis die Schülerbeförderung ab, fahren die Busse trotzdem - soweit es die Straßenverhältnisse zulassen. Allerdings gilt dann ein erhöhtes Ausfallrisiko. Die Schulpflicht bleibt davon immer unberührt. Die MZ stellt die Inhalte vor.
Was bedeutet es, wenn der Landkreis die Einstellung der Schülerbeförderung verfügt?
Mit dieser Warnung weist die Kreisverwaltung darauf hin, dass eine ordnungsgemäße Hin- und Rückfahrt zu den Schulen und nach Hause flächendeckend im Kreisgebiet nicht garantiert werden kann. Die Buslinien werden an diesen Tagen dennoch bedient, insofern sie parallel den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) abdecken. Es sei denn, Straßen oder Bahnstrecken sind nicht befahrbar. Eine Ausnahme sind Strecken, auf denen nur eine Schülerbeförderung abgesichert wird, etwa zwischen Dornstedt und Schafstädt oder Beesenstedt und Bennstedt. Sagt der Kreis den Schulbusverkehr ab, rollt dort kein Rad.
Dürfen Schüler überhaupt in öffentliche Verkehrsmittel einsteigen, obwohl die Beförderung von offizieller Seite her eingestellt ist?
Ja, aber sie handeln auf eigenes Risiko. Neben erheblichen Zeitverzögerungen müssen sie damit rechnen, dass Busse und Bahnen später am Tag ausfallen. Dann müssten sich Betroffene selbst um die Heimfahrt kümmern. Sowohl Behörden wie Busbetriebe betonen hier die Verantwortung der Eltern.
Wie lange sollten Schüler an Haltestellen warten, wenn die planmäßige Abfahrt verstrichen ist und beispielsweise kein Bus kommt?
Zum ersten Mal gibt es dafür einen Richtwert. Das Positionspapier spricht von mindestens 20 Minuten. Schließlich ist es möglich, dass einzelne Haltepunkte nur mit großer Verspätung oder gar nicht angesteuert werden können.
Welche Reaktionen gibt es auf das Papier?
Annett Baumgärtel vom Kreiselternrat begrüßt die Initiative. "Die Eltern bekommen zum ersten Mal verbindliche Hinweise", sagt sie. Michael Friedrich, Betriebsleiter bei der Personennahverkehrsgesellschaft in Merseburg, hofft, dass künftig Missverständnisse ausbleiben. "Viele haben sich gewundert, warum Busse fahren, obwohl die Schülerbeförderung eingestellt war." Tatsächlich seien im November und Dezember nur wenige Busse in den Depots geblieben - wegen dem ÖPNV. "Alleine wir befördern pro Tag 3 900 Schüler." Man sei immer bemüht, die Linien aufrecht zu halten.