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Saalekreis Saalekreis: Mysteriöses Loch auf dem Weizenfeld

Von DIANA DÜNSCHEL 11.06.2010, 17:03

BRAUNSBEDRA/MZ. - Im Geiseltal ist es zu zwei Erdabsenkungen gekommen. Familie Drexler vom Geiseltalhof im Ortsteil Neumark-Nord hat auf der Pferdekoppel und ihrem Weizenacker die Löcher gefunden. Sie seien kreisförmig mit einem Durchmesser von rund vier Metern und schätzungsweise 40 Zentimeter tief, berichtete Marco Drexler. "Ich war sehr erschrocken. So etwas habe ich noch nicht erlebt", schilderte er der MZ.

Wann es zu den Senkungen kam, steht nicht fest. "Ich habe beim Weizenanbau nichts bemerkt, erst jetzt beim Düngen", berichtete sein Bruder Sandro Drexler. Nun behalte er die Senke natürlich im Auge. "Ich glaube nicht, dass sie größer wird", war sein Eindruck. Sicherheitshalber werde er mit seiner Technik die Stelle künftig aber umfahren. Beide Männer hatten keine rechte Erklärung für den Zwischenfall. Sie konnten nur darüber spekulieren, ob er vielleicht mit der Flutung des nahe gelegenen Geiseltalsees zusammenhängt. Auch die reichlichen Niederschläge im Mai könnten damit zu tun haben. Auf jeden Fall handele es sich nicht um eine frühere Bergbaufläche, versicherten sie.

Das Ordnungsamt der zuständigen Braunsbedraer Stadtverwaltung war mittlerweile vor Ort. Da es sich um Privatgelände handele und keine öffentlichen Wege in der Nähe seien, sehe die Kommune keinen Grund selbst zu handeln, informierte Amtsleiterin Marion Eckner auf Nachfrage der MZ. "Wir werden das Notwendige veranlassen und dem Bergbausanierer LMBV Bescheid darüber geben", erklärte sie.

Untersuchungen gab es zudem durch Mitarbeiter des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt. In der unmittelbaren Umgebung seien keine Risse zu beobachten, wie sie für größere Erdfallereignisse charakteristisch wären, teilte Pressesprecher Bodo-Carlo Ehling mit. Nach den vorhandenen Unterlagen habe es dort keinen Altbergbau gegeben. Es seien auch keine größeren Erdfälle bekannt. Es handele sich um Lößboden, der unter Wassereinwirkung seine Tragfähigkeit verliere, etwa beim Eindringen von Regenwasser in Nagerbauten, so eine mögliche Erklärung des Amtes, das keine weiteren Untersuchungen vornehmen wird, wie es weiter hieß.