Saalekreis Saalekreis: Metallbaufirma feiert 20-jähriges Bestehen

NEMSDORF-GÖHRENDORF/MZ. - 20 turbulente Jahren liegen hinter der Metallbaufirma Kramer in Nemsdorf-Göhrendorf. Und das runde Jubiläum wollen die Kramers nun auch gebührend feiern. Mit einem Tag der offenen Tür, zu dem sie am 2. Juli ab 10 Uhr Geschäftspartner, Zulieferer, Kunden, Interessenten und Freunde einladen.
Am 1. Juli 1991 hatte der damals 46-jährige Jürgen Kramer den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Bis dahin hatte er als Schlossermeister in der Landwirtschaft gearbeitet. Sein erster Firmensitz war die ehemalige Schmiede in Göhrendorf. Mit den ersten Aufträgen sammelte er ganz neue Erfahrungen. Aber es lief, und bald schaffte er die Aufträge nicht mehr allein. Sohn Thomas stieg mit ein. Der war damals 20 Jahre jung und gelernter Elektromonteur, der dann seine Meisterausbildung im Metallbau machte. Auch ein erster Geselle wurde eingestellt. Bald war auch die Schmiede zu klein.
Auf der Suche nach einem neuen Firmensitz stießen Kramers auf die ehemalige Schuhfabrik in der Bahnhofstraße. "Wir kauften die Immobilie von der Treuhand, fanden sie aber zunächst zu groß für uns. Da haben wir noch einen Teil vermietet", erinnert sich Thomas Kramer, der 2006 die Geschäftsführung von seinem Vater übernahm. Doch das kleine Unternehmen entwickelte sich. Die Büroarbeit hatte Ehefrau und Mutter Hannelore Kramer übernommen. Große und kleine Aufträge waren zu erledigen. Wenn Thomas Kramer heute Referenzobjekte nennt, dann fallen die Namen der Firmen Agravis in Querfurt und Blumenbecker Technik in Schafstädt. Spezialisiert haben sich Kramers inzwischen auf leichten Stahlbau, Fassadenbau und Metallbedachungen. "Wir fertigen und montieren aber auch schmiedeeiserne Tore, Geländer, Zäune oder Treppen", zählt Thomas Kramer auf.
Die gute Entwicklung führte dazu, dass 2001 eine neue Produktionshalle mit Kranbahn sowie ein Bürotrakt angebaut wurden. Die Belegschaft heute besteht aus acht Frauen und Männern und einem Azubi. "Wir bilden uns unseren Fachkräftenachwuchs schon lange selber aus", ist vom jungen Chef zu erfahren. Vor drei Monaten hat die erste Frau ihre Ausbildung im Metallbau bei ihnen beendet. Anja Schneider wurde als Gesellin übernommen.
Wie es einmal nach Thomas Kramer weitergehen soll mit dem Betrieb, das steht in den Sternen. "Meinen Sohn, der bei seiner Mutter lebt, würde ich niemals zwingen. Zumal es wahrlich kein Zuckerschlecken ist, die Firma erfolgreich zu führen. Zwölf Stunden Arbeit am Tag sind normal. Der Kampf mit der Bürokratie besonders bei öffentlichen Aufträgen ist mehr geworden. Aber bereut habe ich es noch nicht, in die Firma gekommen zu sein. Ich wusste ja, was da auf mich zukommt", schmunzelt Thomas Kramer, der noch immer auf die Erfahrungen seines Vaters bauen kann, denn wenn der gebraucht wird, ist er zur Stelle.