Saalekreis Saalekreis: Keltischer Baumkreis - Horoskop und Ruheplatz zugleich
Luppenau/MZ. - In der Aue des Luppe-Bächleins gehen die Uhren anders. Jetzt sind die Luppenauer mit scheinbar uralten Zeitmessern ihrer Zeit voraus. Ein sogenannter keltischer Baumkreis dient nun als Horoskop und Ruheplatz gleichermaßen. Wer gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat, kann hier auch grob seine Uhr, zumindest aber den Kalender, stellen.
"Wir wollen mit Projekten wie diesem den sanften Tourismus in Luppenau voranbringen", so die ehrenamtliche Ortsbürgermeisterin Edith Uhlemann. Vor allem Wanderer und Fahrradfahrer, die eine Runde um den Wallendorfer See drehen, sollen hier zu einer Rast anhalten. Nur der hohe grüne Metallzaun, der die Bäume vor Wildschweinen schützen soll, könnte einige davon abhalten, sich unter den Bäumen niederzulassen.
Überhaupt dauert es wohl noch einige Zeit, bis hier ein lauschiges Plätzchen entsteht. Die über 20 verschiedenen jungen Bäume sind erst einige Meter hoch, einige mussten auch schon ausgewechselt werden, weil sie vertrocknet waren. Gefördert wurde der Baumkreis vom in Schkopau ansässigen Chemieunternehmen Dow.
Dabei ist das keltische Baumhoroskop weniger alt, als der Name vermuten lässt. Es sei vielmehr eine Erfindung aus dem letzten Jahrhundert und habe eher mit modernem Druidentum und französischen Modemagazinen zu tun, ist am Rande zu erfahren. Nichtsdestotrotz ließen es sich Mitglieder des "Clans der Ebronen", die in der Vergangenheit wiederholt das "Highland-Games"-Spektakel auf der halleschen Pferderennbahn auf die Beine gestellt hatte, nicht nehmen, den Kreis zu weihen.
Auch der Badesteg, nur wenige Meter vom Kreis entfernt, wurde nun offiziell eingeweiht. Zahlreiche Kinder nutzten die Gelegenheit und das schöne Wetter für einen Sprung ins Wasser. "Der Steg ist schon sehr lange geplant. Wir wollen hier in Luppenau, im Gegensatz zu den anderen Anliegern des Wallendorfer Sees, aber keinen großen Badestrand", so Uhlemann.
Das sehen vielleicht nicht alle Luppenauer so, doch mit dem Steg sei ein großer Schritt in eine wirkliche Nutzung des Sees mit dem leicht salzigen Wasser getan, so ein Einwohner des Örtchens.
Zwar steht der See, ähnlich wie der Geiseltalsee, noch unter dem Bergrecht der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), gebadet wird hier aber, genauso wie am benachbarten Raßnitzer See, bereits seit vielen Jahren. "Vermutlich liegt es an der Böschung, dass die LMBV hier die Nutzung des Sees duldet", vermutet ein Luppenauer.
Überhaupt ist man hier sehr vorsichtig. Während die geladenen offiziellen Gäste einen Sekt und die restlichen Besucher mit Freibier auf die beiden Einweihungen anstoßen, betont Uhlemann: "Wir wollen hier auch keine Motorboote auf dem Wasser." Die Feuerwehr hatte indes für diesen Tag eine Sondergenehmigung für die kleinen Rettungsboote. "Ich gehe mit meiner Frau ab und zu mit dem Kanu rauf aufs Wasser, das muss ja keiner wissen", so ein Familienvater auf dem Badesteg, von dem die Kinder immer weiter ins Wasser springen. Diese neue Attraktion in Luppenau wird schon gut angenommen.