Saalekreis Saalekreis: Karrierestart unter der Dusche
MERSEBURG/MZ. - "Die Konkurrenz ist sehr stark. Und wir wissen, dass wir technisch gesehen nicht die besten Musiker sind", erzählt Gitarrist Thomas Kühne (24) ganz kritisch, aber optimistisch. "Wir werden erstmals mit Gesang live auftreten und wollen dem Publikum unsere Songs und unser Konzept vorstellen", ergänzt Martin Tetzlaff (28), der Schlagzeuger und Sänger von "Mentalo".
Anfangs bestand die Gruppe aus insgesamt vier Mitgliedern. Nach der Auflösung 2007 entschieden sich Thomas Kühne und Martin Tetzlaff, zu zweit weiterzumachen. Immerhin hatten sie einen ähnlichen Musikgeschmack und mögen beide die Band "Pearl Jam". Das verbindet. Aber die Suche nach einem neuen Sänger blieb erfolglos. Als Notlösung sprang letztendlich Martin Tetzlaff, der nie eine Gesangsausbildung genoss, selber ein. "Alles Duscherfahrung", scherzt er.
Da es die Kompositionen bereits gab, mussten nur noch die Texte dazu verfasst werden. Damit man das Duo nicht mit anderen Bands verwechselt, schreiben die beiden seitdem ihre englischen Songs selbst. "An vielen Orten hab ich kleine Zettel kleben, und immer, wenn mir was durch den Kopf geht, notiere ich es", erklärt der Sänger.
In den Texten würden verschiedene Themen wie Geduld, innerer Zwiespalt oder Liebesleiden aufgegriffen. Auch aktuelle Geschichten wie die Schlägereien in der Münchner U-Bahn würden im Song "Evolution" besungen, erzählt das Duo.
Während sie eine Folge der beliebten Fernsehserie "King of Queens" anschauten, kamen die beiden Männer auf die Idee für ihren Bandnamen. Sie fanden Gefallen an der geheimnisvollen Wahrsagerfigur namens Mentalo. "Wir wollen mit unserer Musik die Zuschauer in einen Bahn ziehen", begründet Martin Tetzlaff die Wahl. Auch das Bandlogo sei eine Anlehnung an diese Figur. Es zeigt einen orientalischen Turban tragenden Tyrannen.
Die evangelische Studentengemeinschaft Merseburg stellt ihnen den Proberaum zu Verfügung. In einem Keller üben die Musiker zwei Mal pro Woche. "Wir haben uns quasi drei Jahre eingeschlossen und steigen nun aus der Tiefe empor", sagt der Leadsänger. Während der "Übungsphase" nahmen die Künstler bereits eine komplette CD mit elf Liedern auf. Ihr Sound ist eine Mischung aus Blues und Rockmusik. "Das war für uns kostengünstig, da ich selbst Tontechniker von Beruf bin und Martin bei einer Offsetdruckerei arbeitet", erklärt Thomas Kühne. Ein zweites Album und weitere Konzerte, um Live-Erfahrungen zu sammeln, sind in Planung.