Saalekreis Saalekreis: Ein Berner ist kein Berner
QUERFURT/MZ. - Eik ist ein wahrer Champion. Vor einigen Tagen ist ihm das in München erst wieder bestätigt worden. Wenige Tage später trat er dann in Bad Lausick an, um anschließend mit vier weiteren Pokalen nach Querfurt zurück zu kommen. Ein Prachtkerl eben.
Eik ist ein Berner Sennenhund. Und er "wohnt" bei Manuela Roos und ihrer Familie (dazu gehören Ehemann Wolfgang Dübner und der 24-jährige Sohn Christopher) in der Thomas-Müntzer-Siedlung der Quernestadt. Manuela Roos züchtet Berner Sennenhunde. Und Eik ist in ihrem Zwinger "Von den drei Diamanten" momentan der erfolgreichste Hund. Champion bei der internationalen Rassehundeausstellung in München ist er zuletzt geworden. Und bei der Landesgruppenausstellung in Bad Lausick holte er sich nicht nur die Bewertung "vorzüglich". Er wurde dort zudem schönster Rüde, schönster Berner Sennenhund und schönster Hund der ganzen Ausstellung. Bei beiden Ausstellungen war übrigens auch Penelope dabei. In Bayern holte sie sich den Sieg in der Jugendklasse, in Sachsen wurde sie ebenfalls mit "vorzüglich" bewertet und holte einen 2. Platz in ihrer Klasse.
Neben diesen beiden Hunden gehören derzeit noch drei weitere Hündinnen zum Zwinger. Das sind Fräncis, Iphigenie (genannt Iffi) und Britney. Mit Fräncis wird derzeit gezüchtet, ist von Manuela Roos zu erfahren, die seit 1993 Berner Sennenhunde besitzt und seit 2001 züchtet. "Ich war schon als Jugendliche von dieser Rasse begeistert. Aber zu DDR-Zeiten konnte man sich die nicht anschaffen. Doch 1993 da habe ich zugeschlagen und den ersten Hund gekauft", erzählt die aus Rothenschirmbach stammende Querfurterin. Aus Bad Lauchstädt stammte Samson.
Und weil ein Berner kein Berner ist kam 1995 der nächste Hund dazu. "Und es wuchs mein Wunsch, die Rasse selber zu züchten. Aber nicht einfach mal so, als Hobby sondern richtig im anerkannten Rassezuchtverein. So wurde ich Mitglied im Schweizer Sennenhundverein", blickt Manuela Roos zurück. Der Verein gehört dem Verband für das deutsche Hundewesen an und ist ein Garant dafür, dass die Zucht strengsten kontrolliert wird und die Gesundheit der Tiere im Mittelpunkt steht, versichert die anerkannte Züchterin.
Die imposante Statur, die Dreifarbigkeit und das Wesen - das ist es, was Manuela Roos am Berner begeistert. "Es sind absolute Familienhunde, mit einem liebevollen Wesen, die allerdings auch ihren Auslauf brauchen. Man sollte schon die Zeit haben und auch den Platz. Zudem kostet die Haltung auch Geld. Dessen müssen sich die Leute bewusst sein, die von mir einen Welpen haben wollen", sagt sie.
Und deshalb wird schon geprüft, welche Voraussetzungen die künftigen Halter mitbringen. Schließlich sind die kleinen Racker mit viel Liebe neun Wochen aufgezogen worden, sind geimpft, gechipt und entwurmt, bevor sie zu ihren neuen Herrchen oder Frauchen kommen, die ihnen dann auch ihre Namen geben dürfen. "Ich füttere generell mit der Flasche zu. Und anfangs muss man das alle zwei Stunden machen", beschreibt sie. "Sie schläft ja manchmal sogar bei ihren Hunden. Und sie hat auch schon Welpen beatmet nach der Geburt", hakt Wolfgang Dübner ein, der seiner Frau gerne zur Seite steht, wenn es um die Hunde geht.
Elf Würfe mit insgesamt 62 Welpen sind im Zwinger "Von den drei Diamanten" inzwischen groß gezogen und verkauft worden. "Aber unsere Hündinnen werfen nur einmal im Jahr. Ich lasse sie auch nicht zu jedem erstbesten Rüden", sagt Manuela Roos, die mit Herz, Seele und Sachverstand Berner züchtet.