Saalekreis Saalekreis: Die Polizei ermittelt gegen unbekannte Schmierer
BAD DÜRRENBERG/MZ. - Die Polizei ermittelt gegen unbekannte Schmierer in Bad Dürrenberg. Laut Sprecher Ulrich Weiße wurden Plakate von FDP-Kandidaten, die in Vorbereitung für die Stadtratswahl am kommenden Sonntag im Stadtgebiet aufgestellt worden waren, mit Hakenkreuzen in roter Farbe beschmiert.
Betroffen seien insgesamt drei großflächige Wahlaufsteller in der Seumestraße, am Nettomarkt und in der Leipziger Straße hinter der Aral-Tankstelle.
Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen seien dann zwei weitere große Plakataufsteller in der Leunaer Straße festgestellt worden, die mit schwarzer und rote Farbe besprüht worden seien, so Weiße. Nun werde wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und politisch motivierter Sachbeschädigung ermittelt. Auch der Staatsschutz sei diesbezüglich bereits eingeschaltet worden, betont Weiße.
Nach MZ-Informationen wurden auch in Tollwitz auf zwei Plakaten im A 3-Format von CDU-Bewerbern für den Stadtrat deren Gesichter mit schwarzer Farbe verunziert.
Die Taten lösten in der Salinestadt einhellige Empörung aus. "Das ist nicht tragbar. Ich hoffe, dass die Täter rasch gefunden und bestraft werden", unterstrich Bürgermeister Árpád Nemes (CDU).
"Ich habe gestern Morgen davon erfahren", sagt Dirk Taschner, "und bin natürlich sehr empört. Ich begreife auch nicht, wie man so etwas tun kann." Ein Plakat des FDP-Kandidaten Reinhard Opitz sei bereits vor 14 Tagen an einer Hauswand mit Farbbeuteln beworfen worden, ergänzt er. Man werde die Plakate, die durch einen Dienstleister aufgestellt worden seien, überkleben lassen. "Das ist Terror gegen die FDP-Bewerber", betont Fraktionschef Jochen Vorbrodt. "Das ist wahrhaftig keine politische Kultur in einer Stadt, die auf dem Weg zum Erholungsort ist", so der 70-jährige Stadtrat.
Stadtratvorsitzender Thomas Heilmann (Frei Wähler) reagierte mit großer Empörung: "Ich finde das furchtbar. Das ist unterstes Niveau", sagte er. Bei allen Streitigkeiten, die in jüngster Zeit den Stadtrat bestimmt hätten, sei so etwas nicht zu tolerieren. Heilmann: "Das kann man nur verurteilen". Und "Die Linke"-Fraktionschef Rolf Heinicke stellte klar: "Ich habe davon gehört und finde diesen Vorgang unmöglich. Das ist kein Umgang mit Menschen, das ist kein Umgang mit Wahlwerbung."
CDU-Fraktionschef Dirk Strassner zeigte sich ebenfalls konsterniert: "Solch eine Verunglimpfung ist untragbar. Wir verurteilen als Fraktion dies auf das Schärfste. Das hat auch mit Wahlkampf nichts mehr zu tun."
Laut Polizei seien gestern auch noch in Querfurt zwei stilisierte Hakenkreuze, zusammengestellt aus Aufklebern, an zwei Bushaltestellen aufgetaucht, so an der Pappelstraße und an der Geistpromenade.