Saalekreis Saalekreis: «Ameisengruppe» auf Tour
MÜCHELN/MZ. - Mit der Ruhe ist es am Aussichtsturm Stöbnitz des Geiseltalsees seit Montag vorbei. Das zuletzt geschlossene Besucher- und Informationscenter am Fuße des Bauwerks wird modernisiert und umgebaut. Künftig dient der Container als Unterschlupfmöglichkeit für ein in Sachsen-Anhalt einzigartiges Modellprojekt. Dort entsteht nun die erste Abenteuer-Kindertagesstätte des Landes.
Ab April wird die Vorschulgruppe der Stöbnitzer Kita "Regenbogen" von hier aus täglich zwischen 9 und 14 Uhr in der Natur leben und lernen. "Auf die Mädchen und Jungen warten Abenteuer und viele spannende Erlebnisse", ist Petra Fischer, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Gesellschaft Kinderland Geiseltal, in der alle Kitas der Stadt Mücheln mit Ausnahme von Branderoda vereint sind, überzeugt. Die Steppkes werden ihr zufolge die gesamte abwechslungsreiche Umgebung mit Wald, Streuobstwiese, Seeufer und dem Findlingsgarten am Eingang zur See-Halbinsel nutzen, auf Entdeckungsreisen gehen, ihrer Fantasie freien Lauf lassen können und viel über die Natur lernen. Für eine entsprechende Ausrüstung vom Rucksack über Regenmäntelchen bis hin zu Lupen fürs Beobachten von Flora und Fauna ist gesorgt.
"Der Container wird für unsere Bedürfnisse eingerichtet. Selbst eine Kuschelecke fehlt nicht. Er dient als Rückzugsmöglichkeit, falls das Wetter einen ganztägigen Aufenthalt im Freien mal nicht zulässt", erklärt Gabi Damnig, die Leiterin des "Regenbogens". Ein neuer Farbanstrich, das Aufstellen von hölzernen Sitzgruppen und natürlich das Anbringen eines neuen Schildes über dem Eingang sind nur einige der Aufgaben für die zwei verbleibenden Wochen bis zur Eröffnung. Selbst ein Maskottchen wurde gesucht und gefunden: die Ameise. "Wir freuen uns, dass es endlich losgeht", betont Gabi Damnig. "Am Projekt haben wir jetzt immerhin sieben Monate gearbeitet", ergänzt Petra Fischer und ist froh über die Unterstützung der Stadt, der Arbeitsförderungs- und Sanierungsgesellschaft mbH Mücheln (ASG) und zahlreicher Sponsoren.
"Natürlich kennen sich die Kinder im Gelände bereits bestens aus. Sie werden hier am See schließlich groß. Zum Aussichtsturm sind es von unserer Kita aus fünf Minuten Fußweg", macht Gabi Damnig aufmerksam. "Neu ist die spezielle naturwissenschaftliche Ausrichtung mit der Abenteuerpädagogik bei einem festgelegten Tagesablauf mit Abenteuerspielzeit, aber auch Entspannung", weist Petra Fischer hin. Blickt sie in die Zukunft, sieht sie am Aussichtspunkt eine Sonnenuhr, neue Bäume und ein Holz-Labyrinth.