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Saalekreis Saalekreis: Allein auf weiter Flur

Von DIANA DÜNSCHEL 20.02.2011, 17:10

MÜCHELN/MZ. - Zwei Jahre hat es gedauert, bis der Zusammenschluss der beiden Kreisfeuerwehrverbände Merseburg-Querfurt und Saalkreis zum Verband Saalekreis in Sack und Tüten war. Das heißt aber nicht, dass damit alle Kinderkrankheiten ausgestanden sind. Im Gegenteil. Durch den Rücktritt des Kreisjugendfeuerwehrwarts Stephan Ossig bei der ersten Delegiertenversammlung vergangenen Sonnabend im Müchelner "Schützenhaus" tat sich gleich wieder eine tiefe Lücke im Vorstand auf.

Bei der erfreulich hohen Zahl an Kinder- und Jugendfeuerwehren im Verbandsgebiet bedürfe es eines starken Teams, die Aufgaben zu meistern, hatte Stephan Ossig seinen Schritt begründet. Doch bis heute sei es nicht gelungen, eine vollständige arbeitsfähige Struktur für diesen Bereich aufzubauen. Generell lasse die Bereitschaft zur Mitarbeit zu wünschen übrig. Bisher habe sich keine einzige Jugendwehr persönlich an ihn gewandt, um zu erfahren, was es Neues gebe. Er sei zudem nicht nur ehrenamtlich dafür verantwortlich, sondern auch selbst Gemeindewehrleiter, habe also noch andere Aufgaben.

Wo der Hase im Pfeffer liegt, machte ein Schlagabtausch zwischen ihm und Henry Mähne, dem Chef der Feuerwehr Gatterstädt, deutlich. Letzterer wies den Vorwurf zurück, die Verbindung zum Brandabschnitt I funktioniere nicht. Dort werde vielmehr eine sehr gute Jugendarbeit geleistet. Leider sei ja 2010 kein Vertreter des Kreisverbandes beim Vorbereitungslehrgang der jungen Leute für die Leistungsspange oder bei ihrem Ablegen dabei gewesen. Ossig konterte: die Verbindungsfrau für diesen Brandabschnitt habe fast nie an Sitzungen teilgenommen. Und an jeder Feuerwehr-Aktivität vor Ort könne der Vorstand aus Zeitgründen nicht teilnehmen.

Andreas Hannig, Vorstandsvorsitzender des Verbandes, brachte es letztlich auf den Punkt: "Wir müssen unsere Kommunikation verbessern". Für das weitere Zusammenwachsen sei nicht nur wichtig, sich für eine bessere Ausrüstung und Ausstattung einzusetzen, sondern gemeinsame Aktivitäten durchzuführen. Er nannte da als Beispiele den Kreisausscheid, das Mitteldeutsche Feuerwehrfest, ein Veteranentreffen, eine Frauentagsfeier...

Apropos bessere Ausrüstung: Den Grundstein dafür legte Samstag Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD), als er Müchelns Bürgermeister Udo Wurzel (parteilos) und Stadtwehrleiter Andreas Marggraf einen Zuwendungsbescheid über rund 85 000 Euro für ein neues Fahrzeug überreichte. Gleichzeitig kündigte Rüdiger Erben weitere Zuwendungen 2011 für Merseburg, Teutschenthal und das Feuerwehrtechnische Zentrum des Landkreises Saalekreis an.