Rotlicht-Sünder im Visier Rotlicht-Sünder im Visier: Stadt Merseburg plant Überwachung an Ampeln

Merseburg - Egal, ob aus Zeitnot oder Unachtsamkeit - vermutlich jeder Autofahrer hat schon einmal eine rote Ampel überfahren. Das kann aber nicht nur teuer werden, sondern vor allem Unfälle verursachen und Menschenleben kosten.
In der Kreisstadt Merseburg soll daher in nächster Zeit getestet werden, ob an bestimmten Stellen eine Rotlicht-Überwachung eingeführt werden soll. „Wir haben dazu einen Vertrag mit einem Verkehrsplanungsbüro geschlossen“, sagte Folkmar Bothe der Leiter des dafür zuständigen Ordnungsamtes.
Man wolle Zahlen erheben, um die Frage zu klären, ob es Sinn macht Rotlicht-Blitzer zu installieren. „Dazu wird sich das Planungsbüro einer Technik bedienen, die der Video-Technik ähnelt.“ Es werde Aufnahmen über einen Zeitraum von 24 Stunden geben, um zu sehen, wieviele Rotlicht-Verstöße zu erwarten sind.
Merseburg plant Rotlicht-Blitzer: Allein 17 Unfälle auf Kreuzung Querfurter Straße
Wo der Test laufen wird, will Bothe zwar nicht verraten, er sagt aber, dass es sich bei den ins Auge gefassten Kreuzungen um eine vierseitige und eine dreiseitige handeln wird. Damit dürften wohl die Kreuzungen B91/Querfurter Straße und Südparkkreuzung gemeint sein. Allein auf der Kreuzung Querfurter Straße hatte es im vergangenen Jahr 17 Mal gekracht, vier Beteiligte wurden dabei leicht verletzt. Ebenso viele Unfälle hatte es im Bereich B 91/B 181 (Südparkkreuzung) gegeben. 17 Unfälle wurden von der Polizei erfasst, hier wurden drei Personen leicht verletzt.
Der Test ist im Augenblick für Ende September geplant. Verstöße gegen den Datenschutz werde es dabei nicht geben, so Bothe. „Die Auswertung erfolgt völlig anonymisiert.“ Mit der Installation von festen Rotlicht-Blitzern rechnet Bothe im Frühjahr 2018.
Während einer 25-Stunden-Messung der Polizei waren an einer Ampelkreuzung an der B 91 schon einmal 21 Rotlichtverstöße festgestellt worden. Bei einem MZ-Test im Frühjahr 2016 wurden an der Kreuzung B 91/Querfurter Straße während einer Stunde fünf Rotlicht-Fahrer und 20 Fahrer, die die Ampel noch bei Gelb überfuhren, gezählt. (mz)
