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  7. Fliegerbombe in Merseburg entschärft: Sperrkreis & Evakuierung

Bombenfund in Merseburg Mit Video: Entschärfung ist abgeschlossen - Evakuierung aufgehoben - Anwohner können in ihre Wohnungen zurück

In Merseburg ist am Dienstag eine Fliegerbombe gefunden worden. Für die Entschärfung wurde ein 500-Meter-Sperrkreis eingerichtet, bis 21 Uhr wurden 4.500 Menschen  evakuiert, danach begann die Entschärfung. Der gesamte Bahnverkehr auf der Strecke Halle-Merseburg-Weißenfels wurde eingestellt.

Von Robert Briest Aktualisiert: 04.06.2024, 22:37
Zur Entschärfung einer Fliegerbombe wurde die Evakuierung in einem Sperrardius angeordnet. In der Merseburger Rischmühlenhalle waren am Abend etwa 100 Personen untergekommen. 
Zur Entschärfung einer Fliegerbombe wurde die Evakuierung in einem Sperrardius angeordnet. In der Merseburger Rischmühlenhalle waren am Abend etwa 100 Personen untergekommen.  Foto: Briest

Merseburg/DUR/MZ. - Bei planmäßigen Bauarbeiten ist im Roten Feldweg in Merseburg am Dienstag eine 250 Kilo schwere Fliegerbombe gefunden worden. Die Straße liegt am Rande des Zentrums von Merseburg, im Roten Feldweg/Ecke Rosa-Luxemburg-Straße. Nachdem zunächst nur die Anwohner im Roten Feldweg evakuiert werden sollten, musste der Saalekreis am Nachmittag den Sperrkreis ausdehnen, er wurde auf 500 Meter erweitert. 4.500 Menschen waren von der Evakuierung betroffen.

 
In Merseburg wurde bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe entdeckt. (Bericht/Kamera: Marvin Matzulla, Schnitt/Sprecher: Christian Kadlubietz)

Die Evakuierung sollte ursprünglich bis 17 Uhr abgeschlossen sein, doch da sich auch um 18.30 Uhr immer noch Unbefugte im Sperrradius aufhielten, konnte mit der Entschärfung noch nicht begonnen werden. Um im Sperrradius alle Zugangswege abzuriegeln, wurden noch Feuerwehrleute aus Braunsbedra, Leuna und Schkopau hinzugezogen. Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr (CDU) und Landrat Hartmut Handschak verschafften sich einen Überblick. Um 21 Uhr war die Evakuierung abgeschlossen, die Entschärfung war dann um 22 Uhr geschafft. 

Bombenfund in Merseburg: Bahnverkehr seit 13 Uhr eingestellt

Nach Angaben der Kreisverwaltung reichte der Sperrkreis im Westen Merseburgs bis zur B91 und im Osten bis zur Weißen Mauer. In dem Gebiet befinden sich mehrere Pflegeeinrichtungen. Das Basedow-Klinikum sowie die B91 liegen außerhalb des Sperrkreises.

Für die Entschärfung der Bombe hat der Landkreis Saalekreis einen 500-Meter-Sperrkreis in Merseburg eingerichtet..
Für die Entschärfung der Bombe hat der Landkreis Saalekreis einen 500-Meter-Sperrkreis in Merseburg eingerichtet..
Karte: Stadt Merseburg

Die Notunterkunft wurde in der Rischmühlenhalle eingerichtet. Dorthin fuhr eine Buslinie mit mehreren Haltestellen. Personen, die liegend oder im Rollstuhl transportiert werden müssen, konnten sich unter der Telefonnummer 03461/401256 melden. Am Abend füllte sich die Rischmühlenhalle, gegen 18 Uhr waren dort etwa 100 Personen. Vor allem ältere Menschen wurden mit verschiedenen Fahrzeugen in die Halle an der Saale gebracht. 

In der Rischmühlenhalle in Merseburg wurde ein Notquartier eingerichtet.
In der Rischmühlenhalle in Merseburg wurde ein Notquartier eingerichtet.
Doch kurz nach 17 Uhr meldete der Saalekreis, dass die Evakuierung noch nicht abgeschlossen werden konnte. Die Kreisverwaltung will über das Ende informieren.Foto: Robert Briest

Einschränkungen gab es auch beim Zugverkehr: Der gesamte Bahnverkehr in Merseburg war seit 13 Uhr auf der Strecke Halle-Merseburg-Weißenfels eingestellt. Auch die Straßenbahnlinie 5 fuhr zunächst nicht. Um kurz nach 17 Uhr meldete der Kreis, dass die Straßenbahnen wieder regulär fahren. 

Der Busbahnhof (ZOB) war ebenfalls gesperrt. Nach Angaben der PNVG starteten und enden die Busse aus Richtung Halle und Querfurt am Mersecenter. Busse aus anderen Richtungen, etwa aus Leipzig oder Bad Dürrenberg, starteten und enden am Nulandtplatz.

Der gesamte Bahnverkehr in Merseburg ist seit 13 Uhr auf der Strecke Halle-Merseburg-Weißenfels eingestellt.
Der gesamte Bahnverkehr in Merseburg ist seit 13 Uhr auf der Strecke Halle-Merseburg-Weißenfels eingestellt.
Foto: Robert Briest

Fund einer Fliegerbombe in Merseburg: Entschärfung noch am Dienstag abgeschlossen

Lange war unklar, was für ein Zünder in der Bombe verbaut wurde. Sprengmeister Udo Theilemann bezeichnete den Sprengsatz als "knifflig, weil total verkrustet". Ein Aufschlagzünder sei zu sehen gewesen, der andere nicht.

Wie der Landkreis mitteilte, sollte der mechanische Zünder erst dann entschärft werden, wenn die Evakuierung des Gebietes ganz abgeschlossen sei. Die Maßnahme sollte aber unbedingt noch am Dienstag abgeschlossen werden, was letztlich ja auch gelang.

Bei Bauarbeiten ist in Merseburg eine Fliegerbombe gefunden worden. Der Saalekreis hat einen 500-Meter-Sperrkreis eingerichtet. 
Bei Bauarbeiten ist in Merseburg eine Fliegerbombe gefunden worden. Der Saalekreis hat einen 500-Meter-Sperrkreis eingerichtet. 
Foto: Marvin Matzulla

Sanierungsarbeiten: Fliegerbombe in Rotem Feldweg entdeckt

Die Bombe wurde bei Bauarbeiten im Roten Feldweg entdeckt. Es findet dort gerade eine komplette Sanierung der Straße statt. Die Midewa verlegt dort gerade Wasserleitungen, ein Baggerfahrer war auf die Bombe im Erdreich gestoßen und hatte sie auch bewegt.

Die Fliegerbombe wurde am Dienstag bei Bauarbeiten im Roten Feldweg in Merseburg entdeckt.
Die Fliegerbombe wurde am Dienstag bei Bauarbeiten im Roten Feldweg in Merseburg entdeckt.
Foto: Marvin Matzulla

Die Bombe liegt seit dem Fund offen auf der Straße. Immer wieder kommt es im südlichen Saalekreis zu Bombenfunden, erst im März musste eine Bombe in Krumpa gesprengt werden.

Merseburg war in den Jahren 1944 und 1945 regelmäßig bombadiert worden, es gab mehrere größere Luftangriffe. 

Für Fragen hatte der Saalekreis ein Bürgertelefon eingerichtet. Die Rufnummer lautet 03461/401256.