Reptilia-Orchidea-Schau Reptilia-Orchidea-Schau: Streicheleinheiten für Vogelspinnen
Bad Dürrenberg/MZ. - Dass dabei keinerlei Gefahr besteht, versichert Doris Stutzbach, die für die Organisation dieser in ihrer Art einmaligen Ausstellungen einer thüringischen Interessengemeinschaft verantwortlich ist. Die Tierfreunde aus Olbersleben machen es sich nicht leicht. Wochen und Monate vor dem jeweiligen Ausstellungswochenende bereiten sie die Schau vor, passen sie den örtlichen Verhältnissen an. Es sind zwar jeweils so um die 150 Tiere zu sehen, doch keineswegs immer die gleichen. Somit ist gewährleistet, das sie ausreichend genährt auf die Reise gehen, währen der Präsentation keine feste Nahrung brauchen. "Es geht uns darum, die Schönheit dieser Tiere zu zeigen, Vorurteile abzubauen und Wissen zu vermitteln." Spinnen, Skorpione, Riesenschlangen, Echsen und Schildkröten sollen von ihrer natürlichen Seite nahe gebracht werden. Doris Stutzbach kennt die Fragen der großen und kleinen Besucher, denn immer wieder drehen sie sich um die Gefährlichkeit, die "Giftigkeit" der Reptilien und der ausgestellten Vogelspinnen.
Und sie wird nicht müde, deren Friedfertigkeit und Harmlosigkeit einerseits und Gefährdung durch Unwissen andererseits zu erläutern. Giftschlangen gibt es in dieser Exposition überhaupt nicht, und auch der Biss einer Vogelspinne sei alles andere als lebensgefährlich, ist zu erfahren. Wer weiß schon, dass ein solcher Biss kaum schlimmer ist als der Stich einer Wespe? Und so wagen es sich denn die ganz Mutigen, ein solches Tier einmal in die Hand zu nehmen und ganz, ganz vorsichtig zu streicheln.
Die Vogelspinnensammlung der thüringischen Interessengemeinschaft ist übrigens die umfangreichste ihrer Art in Deutschland aus eigener Nachzucht. Sie umfasst 25 verschiedene und teilweise sehr seltene Arten. "Mit unseren Nachzuchten leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Arten, denn viele unserer Tiere, und das betrifft auch die Schlangen und Eidechsen, sind zunehmend vom Aussterben in freier Wildbahn bedroht", sagt die engagierte Reptilienzüchterin. Die größte der in der Ausstellung gezeigten Spinnen verfügt über eine Beinspannweite von 28 Zentimetern.
Eine Besonderheit der Schau ist die Kombination der exotischen Tiere mit seltenen Pflanzen, einer Kollektion von Orchideen. Auch dabei ist viel Vorbereitung und Überlegung notwendig, so die Organisatorin. "Diese empfindlichen Exemplare sind für Transporte eigentlich weniger geeignet als unsere Terrarientiere." Im Bad Dürrenberger Klubhaus, findet sie, wie übrigens auch viele Besucher, ist die umrahmende Wirkung dieser prächtigen Blütenpflanzen auf der Bühne des Saals besonders gut gelungen.