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Reisebüros im Saalekreis  Reisebüros im Saalekreis : Keine Angst nach Anschlag in Istanbul

Von Michael Bertram 13.01.2016, 18:27
Juliane Schmidt vom Reisebüro im Merse-Center in Merseburg hat keine Sorgen, dass sie nach dem Anschlag auf Türkei-Reisen sitzen bleibt.
Juliane Schmidt vom Reisebüro im Merse-Center in Merseburg hat keine Sorgen, dass sie nach dem Anschlag auf Türkei-Reisen sitzen bleibt. Peter wölk Lizenz

Merseburg - 1.732 Kilometer Luftlinie sind es zwischen Merseburg und Istanbul. Und trotz der großen Entfernung sorgte der Anschlag in der türkischen Metropole mit zehn deutschen Todesopfern vom Montag auch in der Domstadt für Aufregung - wenn auch nur in geringem Maße. Denn auch die Merseburger zeigten sich angesichts der erneuten terroristischen Bedrohung leicht besorgt. Viele zieht es in den näher rückenden Winterferien in wärmere Gefilde. „Die Türkei steht bei vielen unserer Kunden dabei ganz weit oben“, sagt Ina Knoche vom Tui-Travelstar-Reisebüro in Merseburg.

Allerdings sind es weniger die Städtereisen, die die Merseburger in die Ferne ziehen. „In der Türkei fliegen die meisten an die Riviera“, sagt die Reise-Expertin. Vor allem die Region rund um Antalya liege aufgrund der einfachen Anreise vom Flughafen Leipzig/Halle aus weiterhin im Trend. „Nach dem Anschlag in Istanbul bleiben unsere Kunden relativ ruhig“, sagt Knoche. Lediglich einer habe nachgefragt, ob er sich nun Sorgen machen müsse. Jedoch verweist Knoche bei solchen Fragen auf die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes in Berlin. Dies rät derzeit nur von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Syrien und dem Irak ab. Bei Reisen nach Istanbul, wo es seit Dezember bereits drei Anschläge gegeben hat, wird zu erhöhter Vorsicht geraten.

„Wer wirklich Angst hat, der kann natürlich kostenlos stornieren oder umbuchen“, sagt Juliane Schmidt vom Reisebüro im Merse-Center. Das Angebot gelte jedoch nicht für die Türkei allgemein, sondern lediglich für gebuchte Trips nach Istanbul. Ihre Kollegin Kerstin Mänicke, nimmt gerade die Daten zweier Kundinnen auf, deren nächste Reise kurz bevorsteht. Auch sie suchen die Wärme, fliegen jedoch nicht in die Türkei, sondern ins ferne Thailand. „Auch da kann immer etwas passieren“, ist sich Silvia Entschew über das allgemeine Risiko, Opfer eines Anschlags zu werden, im Klaren. „Ich hätte aber grundsätzlich keine Angst, jetzt in die Türkei oder nach Istanbul zu reisen“, ergänzte ihre Begleiterin Christina Ziegan.

„Allmählich gehen uns die warmen Winterziele aus“, meinte Oliver Rackow vom gleichnamigen Reisebüro in Merseburg mit Blick auf die beliebten Reiseländer Türkei, Tunesien und Ägypten die zuletzt immer wieder Ziel blutiger Anschläge wurden. So kurz vor den Ferien sei ein Zwischenfall wie in Istanbul für die Tourismusbranche ein schwerer Schlag - auch für die Büros im Saalekreis. „Man merkt schon bei einigen Kunden, dass sie Reisen in den Nahen oder Mittleren Osten mit Vorbehalten begegnen“, sagte Rackow. Allerdings betonte auch er, dass es in westeuropäischen Ländern nicht unbedingt sicherer sei. Und auch wenn es zynisch klingen mag: Der Anschlag hat höhere Sicherheitsvorkehrungen zur Folge. Touristen könnten sich jetzt also relativ sicher fühlen.

Wen es trotzdem in den arabischen Raum zieht, für den hat Rackow einen Geheimtipp parat. Der Oman boomt, bietet Wüste und Meer. Und es gibt eine direkte Verbindung ab Leipzig/Halle. (mz)