1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Radisson Blu Hotel Merseburg: Radisson Blu Hotel Merseburg: Hier residierten George Clooney und Peter Maffay

Radisson Blu Hotel Merseburg Radisson Blu Hotel Merseburg: Hier residierten George Clooney und Peter Maffay

Von Undine Freyberg 21.06.2016, 10:44
Shereen Amin verlässt des Radisson und geht als Rekordhalter.
Shereen Amin verlässt des Radisson und geht als Rekordhalter. Peter Wölk

Merseburg - Shereen Amin ist Rekordhalter, was den Posten als Hoteldirektor im Radisson-Blu-Hotel Merseburg angeht. Knapp siebeneinhalb Jahre hat der 46-jährige Ägypter den Chefposten inne gehabt. Jetzt verlässt er das Haus, um sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Dabei platzt er eigentlich fast vor Stolz auf sein Team. „Zweimal hintereinander waren wir das beste Haus von 233 Hotels in ganz Sachsen-Anhalt, sogar besser als das Fünf-Sterne-Hotel ,Zu den Rothen Forellen in Ilsenburg’“, erzählt er. In den vergangenen sechs Jahren sei zudem dreimal der beste Azubi im Hotel- und Restaurantbereich aus Merseburg gekommen. 2014 war das Hotel bester Ausbildungsbetrieb der Branche im Land.

Gästezufriedenheit

„Und was die Gästezufriedenheit angeht, schlägt Merseburg alle übrigen der 54 Radisson-Hotels in Zentraleuropa.“ Also auch Berlin, die drei Radisson-Blu-Hotels in London, selbst das Hotel an den Champs Elysées in Paris. „Und dafür ist zum einen unser Personal verantwortlich - wir haben ja Mitarbeiter, die zum Teil seit 22 Jahren im Haus arbeiten - aber auch all das, was wir in den vergangenen Jahren investiert haben.“

Er selbst habe anfangs ein Jahr lang in seinem Hotel gelebt, immer wieder das Zimmer gewechselt, um herauszufinden, was noch verändert werden müsste, um den Gästen den Aufenthalt noch angenehmer zu machen.

28 Prozent Stammgäste

Das hat scheinbar Wirkung gezeigt, denn das Haus, das direkt am Schlossgarten liegt, hat nicht nur 28 Prozent Stammgäste und ist an 50 Tagen im Jahr völlig ausgebucht - auch Prominente ziehen Merseburg offenbar den beiden großen Nachbarstädten Halle und Leipzig vor. „Peter Maffay war mehrfach bei uns. Vor ein paar Wochen saß er plötzlich direkt vor meinem Büro und hat sich unterhalten. Ich fragte, ob wir ihm etwas bringen könnten, aber er sagte, es sei alles okay.“

Comedian Bülent Ceylan habe in Merseburg ebenso übernachtet wie Schauspieler Christoph-Maria Herbst, Atze Schröder oder Christian Rach, der Restauranttester. „Bei George Clooney sind wir uns nicht ganz sicher. Sein Team hat ja definitiv bei uns übernachtet - er offiziell in Leipzig. Aber als er im April 2013 hier in Merseburg gedreht hat, stand er eines Nachts bis morgens um eins vor der Kamera und morgens um fünf Uhr ging es für ihn schon wieder weiter.

Bettwäsche für Fans

Wie gesagt - wir haben nur gesehen, wie die dunklen Autos in unserer Tiefgarage verschwunden sind. Mehr nicht.“ Na ja, vielleicht hätte das Hotel die Bettwäsche aus einem bestimmten Zimmer nicht waschen sollen. Echte Fans hätten vermutlich ein Vermögen dafür bezahlt. Amin schmunzelt über den Vorschlag.

Shereen Amin stammt gebürtig aus Kairo, hat mit 17 Abi gemacht, die Prüfungen dafür hat er in London abgelegt. Nachdem er mit 21 seinen Universitätsabschluss in Literatur erworben hatte, ging er nach Amerika, um Hotelmanagement zu studieren. Mit 25 Jahren machte er seinen Abschluss in Washington DC.

Hotelkette als Ausbilder

Danach fing er bei Hilton an, arbeitete für diese Hotelkette als Ausbilder und begleitete alle Neueröffnungen von Hotels im Nahen Osten und in Europa. Hilton, Intercontinental, Marriott - Shereen Amin kennt die großen Hotels dieser Welt und hat bisher in 13 Ländern gearbeitet. Als er nach Deutschland eingeladen wurde, lernte er seine Ehefrau Tanja kennen und ist geblieben. Ihre gemeinsame Tochter Shalimar ist heute 16, Sohn Alain 13 Jahre alt.

Alle drei leben in Alzey (Rheinhessen). Seit 18 Jahren ist Deutschland nun Amins Wahlheimat. Er wird künftig das Radisson Blu Hotel Fürst Leopold in Dessau führen, welches größer ist als das Haus in Merseburg. Amin: „Man hätte mich eigentlich für Großbritannien haben wollen, aber dann hätte ich meine Familie kaum noch gesehen.“ (mz)