Schnellroda Protest gegen Sommerfest des rechtsextremen Verlags „Antaios“
Der rechtsextreme Verlag „Antaios“ feiert mit Gästen in Schnellroda.
Schnellroda/MZ. - „Es braucht ganz klar Widerspruch von Demokraten“, betont Wanja Seifert. Deshalb hat die Initiative „IfS dichtmachen“ gemeinsam mit weiteren Demonstranten am Samstag in Schnellroda Präsenz gezeigt, während das Sommerfest des rechtsextremen Verlags „Antaios“ im Ort lief. Zwar war die Anzahl der Demonstrierenden überschaubar, doch es sei wichtig, darauf aufmerksam zu machen, sagt Seifert. „Wir wollen zeigen: Man kann von der rechten Seite nicht machen, was man will. Wir wollen ihnen keine Ruhe gönnen.“
Mit dabei war auch das Bündnis „Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage“. „Wir unterstützen diesen Protest. Hier werden politische Ziele erdacht und verbreitet, die nicht in Ordnung sind“, sagt Jens Voigt. Der Verlag vom neurechten Vordenker Götz Kubitschek ist eng verbunden mit der Szenezeitschrift Sezession und dem früheren Institut für Staatspolitik (IfS). Das IfS wurde zwar im Frühjahr aufgelöst, doch Veranstaltungen wie die Sommer- und Winterakademien für junge Rechte sollen unter einer neu gegründeten Firma weiterhin organisiert werden. Seifert betont, dass die Mobilisierung weit über die Kreis- und Landesgrenzen hinausgehe.
Noch vor einigen Jahren habe zum Sommerfest schon fast Volksfeststimmung mit Bierbänken auf der Straße geherrscht, sagt Seifert. Inzwischen findet das Fest hinter verschlossenen Türen statt. Gäste liefen zum Teil mit vermummten Gesichtern durch den Ort, viele hatten die Kennzeichen ihrer Fahrzeuge abgeklebt. Man wolle sich der Öffentlichkeit entziehen, kritisiert Seifert. Und kündigt an, auch in Zukunft in Schnellroda zu derartigen Veranstaltungen der Rechtsextremen Flagge zu zeigen.