Pop-Musik im Schallschutzraum
MERSEBURG/MZ/MAZ. - Sie lauschten den Konzerten und sahen sich die kleine Ausstellung mit Werken der Malgruppe an.
Das vielfältige Angebot auch für die Kleinsten im Ostflügel des Merseburger Schlosses begeisterte die Gäste. "Wir wollen heute unsere Arbeit, aber auch die Instrumente vorstellen und den Kindern den unmittelbaren Kontakt zur Musik ermöglichen", sagte Schulleiter Matthias Sanke. Violine, Akkordeon, Klarinette, Oboe und vieles mehr: Alle Orchesterinstrumente werden an der Kreismusikschule gelehrt. Darüber hinaus gibt es Gesangsunterricht. Auch ein extra schallgedämpfter Raum für das Üben von Jazz-, Rock- und Pop-Musik steht zur Verfügung. Über 40 Lehrer unterrichten die 1400 Musikschüler. "Etwa mit sechs Jahren fangen Kinder bei uns an, ein Instrument zu spielen, der Gesangsunterricht beginnt in der Regel etwa mit neun oder zehn Jahren", erklärte Matthias Sanke.
Viele Eltern kamen aber mit ihrem Zwei- bis Vierjährigen. André und Susan Süß zum Beispiel schauten ihrer vierjährigen Tochter Pauline zu. Hochkonzentriert probierte sie Klanghölzer und andere einfache Musikinstrumente aus, die man orphische Instrumente nennt. "Wir wollen sehen, ob bei Paulina das Interesse für Musik da ist", sagte André Süß.
Barbara Eimann ist Musikpädagogin, spielt selbst Violoncello und Klavier. Sie unterrichtet Musikalische Früherziehung: "Wir wollen den Kleinen ein Gefühl für Rhythmus und für die unterschiedlichen Stimmungen, in der man Musik spielt, geben." Dazu werden Musikinstrumente ausprobiert, die Kinder tanzen zu Musik und machen pantomimische und gestische Übungen. Christian Jäger und seine Mutter Steffi warteten während dessen vor dem Keyboard-Zimmer. Der achtjährige Christian sollte vorspielen und zeigen, was er in den letzen eineinhalb Jahren gelernt hat. Steffi Jäger ist überzeugt, dass Musik einen positiven Einfluss auf ihr Kind hat: "Das prägt den Menschen. Man muss lernen, für sich allein zu lernen, sich zu konzentrieren und mit den Konzerten haben die Kinder ein Ziel vor den Augen, an dem sie arbeiten." Die beliebtesten Instrumente seien derzeit, so Schulleiter Matthias Sanke, Gitarre und Streichinstrument. Einen großen Vorteil für Menschen die ein Musikinstrument lernen, sieht er in der Gemeinschaft. Deshalb wird auch das Spielen im Ensemble von der Schule besonders gefördert. Kinder die hier ein Instrument lernen, haben nicht nur 45 Minuten Unterricht in der Woche, sondern auch einen Ensemblespielkreis und Musiktheorie. "Ob in der Uni oder in Stadt- und Kreisorchestern, wer möchte, kann sein ganzes Leben die Musik pflegen", ist sich Matthias Sanke sicher.
Die Förderung des Ensemblespiels ermöglicht der Schule auch die Realisierung der mehr als 200 Veranstaltungen im Jahr. Gefördert wir die Schule vom Landkreis und vom Land Sachsen-Anhalt. "Dadurch können wir unser Ausbildung zu relativ geringen Jahresgebühren anbieten", erklärte Matthias Sanke. Daraus ergeben sich aber auch die Verpflichtungen der Schule, die Umrahmung von kommunalen Veranstaltungen und Aufführungen in Schulen zu gewähren sowie Qualitätsanforderungen an Unterricht der Schule.