Polizeischutz für junge Schwäne: Feuerwehr fängt „Wandergruppe“ auf der B91 ein

Merseburg/MZ - Diesmal war die Polizei nicht auf Verbrecherjagd, sondern hat eine kleine Bande junger Schwäne beschützt. Die Tiere waren in Merseburg auf der Bundesstraße 91 unterwegs und wären im Zweifel verunglückt, wenn die Beamten nicht eingeschritten wären. „Die Tiere watschelten im Gänsemarsch zum Teil aber auch über die gesamte Breite die B 91 entlang. Unsere Kollegen haben sie ab Höhe Sky-Hotel begleitet bis etwa zur Aral-Tankstelle“, erzählt eine Polizeibeamtin der MZ. Das habe fast eine halbe Stunde gedauert.

Mit dem Polizeiwagen versuchten die Beamten, die Tiere davon abzubringen vor andere Autos zu laufen. „Vorbeifahrende Autofahrer, die das bemerkten, hoben auch immer wieder den Daumen zum Zeichen, dass sie das gut fanden“, erzählt die Polizistin. Man hätte die Tiere auch chauffiert. „Aber die wollten nicht einsteigen, sondern haben unsere Kollegen angefaucht“, schmunzelt sie. Auf den Videos, die die Polizisten gemacht haben, sieht man, dass Autofahrer die tierische Einsatzstelle langsam passieren und die Polizisten versuchen, die Tiere vorsichtig dazu zu bewegen, am Fahrbahnrand zu laufen.

Da Polizeifahrzeuge nicht für solche Tierrettungen ausgerüstet seien, hat man die Feuerwehr alarmiert. Die Kameraden kamen mit Keschern und Boxen und haben die fünf Jungtiere eingefangen.

„Die Tiere sind vermutlich von ihren Eltern vertrieben worden. Das machen die so, wenn der Nachwuchs ein bestimmtes Alter erreicht hat. Und dann haben die sich auf den Weg gemacht, um sich ein neues Gewässer zu suchen“, erklärte ein Feuerwehrmann. Man habe die Tiere eigentlich zunächst nach Trebnitz bringen wollen, doch dann habe man sich für die Rischmühle entschieden. „Wir haben sie dort in der Nähe der Saale freigelassen.“