1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Geschichte im Saalekreis: Plötzlich Preußen: Wieso Merseburg nicht mehr zu Sachsen gehört

Geschichte im Saalekreis Plötzlich Preußen: Wieso Merseburg nicht mehr zu Sachsen gehört

Bis 1815 gehörte die Domstadt Merseburg sowie Bad Dürrenberg, Bad Lauchstädt und die Aue zu Sachsen. Doch fast über Nacht wurden die Einwohner zu Preußen. Wie es dazu kam und welche bis heute sichtbaren Folgen das für die Stadt hatte.

Von Robert Briest 28.04.2025, 17:35
Sechs Jahre war Friedrich Kleist von Nollendorf der oberste Preuße in Merseburg. Die Büste im Schlossgarten erinnert an diese Zeit.
Sechs Jahre war Friedrich Kleist von Nollendorf der oberste Preuße in Merseburg. Die Büste im Schlossgarten erinnert an diese Zeit. Foto: Robert Briest

Merseburg/MZ. - „Hier ist alles in Bestürzung; sogar diejenigen, welche früher auf den König von Sachsen schimpften, sind nunmehr anderes Sinnes geworden und klagen laut über die Ungerechtigkeit, die man sich gegen denselben erlaubt“, hielt Johann Gottfried Köppe, Posamentierer, also Hersteller feinen Gewebes wie etwa Spitzen, Ende Mai 1815 die Stimmung seiner Mitbürger im Tagebuch fest. Die Frustration hatte einen Grund: Die Merseburger waren quasi über Nacht zu Preußen geworden.