Parteien räumen Versäumnisse ein
Querfurt/MZ. - Dabei ging es vor allem um Themen wie Umweltschutz, Schülerbeförderung oder Wahlbeteiligung.
Auf die Frage von Jugendlichen zum Klimawandel fielen die Antworten der Politiker ähnlich aus. Peter Schumacher (SPD) sprach sich dafür aus, den Klimawandel ernst zu nehmen. Aber: "Wir sollten hier das Kind nicht mit dem Bade ausschütten", sagte er. Kay-Uwe Böttcher (CDU) konnte da nur zustimmen und machte seit einiger Zeit "viel Theaterdonner" zu diesem Thema aus. FDP-Mann Reinhard Spilke forderte die Abiturienten auf, vor allem technische Berufe zu studieren. Eine solche Ausbildung sei mit Blick auf den Umweltschutz zukunftsträchtig. Grünen-Vertreter Andreas Müller sprach erneuerbare Energien an. Man wolle dafür sorgen, dass zukünftig mehr Strom als bisher aus erneuerbaren Energien gedeckt werde.
"Die Erstwähler kommen bei allen Parteien im Wahlkampf zu kurz", war selbstkritisch von Sandra Heiß (Linkspartei) zu hören. Sie plädierte jedoch dafür, im neuen Kreistag ein Jugendparlament aufzubauen - nach dem Vorbild im Merseburger Stadtrat. So könnten sich junge Menschen auch in der Lokalpolitik einbringen und eigene Projekte anstoßen. Auch Kay-Uwe Böttcher, Bürgermeister in Obhausen, sah in Sachen Erstwähler bei seiner Partei Nachholbedarf. Er forderte insgesamt mit Blick auf die oftmals geringe Wahlbeteiligung mehr glaubhafte Politik auf Landes- und Bundesebene. Manche Politiker seien nämlich "abgehoben". Anders Andreas Müller: "Unpolitisch zu sein, ist eben schick", so seine Antwort.
"Wer nicht wählt, darf später auch nicht meckern", war von Spilke zu erfahren. Er habe in seiner Arbeit als Lehrer das Thema Wahlen oft angesprochen, um die jungen Leute zu motivieren, zur Wahl zu gehen. Peter Schumacher sah ein "Manko" darin, dass seine Partei keine gesonderten Maßnahmen für Erstwähler ergriff. "Ich kann da nur auf das Verantwortungsbewusstsein der Jungwähler setzen."