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Parkautomaten in Merseburg Parkautomaten in Merseburg: Warum von den Einnahmen nicht viel übrig bleibt

Von Undine Freyberg 12.01.2019, 17:01
Der beliebteste Automat steht an der Schulstraße.
Der beliebteste Automat steht an der Schulstraße. Undine Freyberg

Merseburg - Im Januar 1954, also vor 65 Jahren, wurde in Deutschland die erste Parkuhr aufgestellt - quasi der Vorläufer der heutigen Parkscheinautomaten. Ab den 1990er Jahren wurden immer mehr Parkuhren durch Parkraumbewirtschaftungszonen mit Parkscheinautomaten ersetzt - auch in Merseburg hielten die neuen Automaten Einzug. Das endgültige Ende der Parkuhren kam 2002, da die Umstellung der veralteten Technik von D-Mark auf Euro nicht mehr lohnte.

Aktuell gibt es in Merseburg 13 Parkscheinautomaten auf den verschiedensten Parkplätzen. Nummer 14 - auf dem touristischen Parkplatz an der Neumarktkirche - sei seit geraumer Zeit defekt und werde abgebaut, sagte Guido Lukesch vom Straßen- und Grünflächenamt, der für die Parkscheinautomaten zuständig ist.

Über 20.000 kostenlose Parktickets an der Schulstraße

Der beliebteste Parkscheinautomat der Stadt steht auf dem Parkplatz Schulstraße mit knapp 90 Parkplätzen. Er ist auch einer von drei Parkplätzen, bei denen die Automaten eine Brötchentaste haben und die Autofahrer also 30 Minuten kostenfrei parken können.

An diesem speziellen Automaten sind 2018 insgesamt 20.620 kostenlose Parktickets gezogen worden - diese Autofahrer hatten offenbar nur kurze Wege zu erledigen und blieben nur 30 Minuten.

So viel Geld kam an diesem Automaten an Parktickets zusammen

25.594 Tickets wurden von Autofahrern gezogen, die länger als 30 Minuten parken wollten und demzufolge mindestens 50 Cent gezahlt haben. Insgesamt fütterten die Parkenden diesen Automaten im vergangenen Jahr mit rund 34.000 Euro. Zum Vergleich: Entlang der Teichstraße (hier gibt es keine Brötchentaste) wurden 8.755 bezahlte Tickets gezogen und knapp 10.000 Euro eingenommen.

Am touristischen Parkplatz an der Hälterstraße (Schlossparkplatz), wo es wiederum eine Brötchentaste gibt, wurden 5.450 kostenlose Tickets gezogen. 13.187 Autofahrer bezahlten mindestens 50 Cent. Die Gesamteinnahmen aller Parkscheinautomaten beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 120.000 Euro.

Gerade Vandalismus kommt Merseburg teuer zu stehen

Seit 1. Mai 2009 durften die Merseburger und Gäste der Stadt auf allen Bezahlparkplätzen zwei Stunden kostenlos parken. Diese Regelung wurde zum 1. März 2016 wieder abgeschafft, weil die Stadt nicht auf die Einnahmen verzichten kann.

Auch jetzt hat sie nicht all zu viel davon, da natürlich Bewirtschaftungskosten anfallen. Die Parkplätze müssen gereinigt, vom Müll befreit, die Grünflächen gepflegt und im Winter gestreut werden. Und die Automaten müssen täglich geleert werden. In die Bewirtschaftungskosten fallen auch Vandalismusschäden und die Kosten für neue Automaten (5.000 Euro pro Stück), wenn zum Beispiel - wie mehrfach passiert - Diebe versucht hatten, Automaten zu knacken. „Dann liegt der Schaden zum Beispiel bei 5.000 Euro und die Diebe erbeuten 16,50 Euro“, sagt Lukesch. (mz)