Ofen ist noch lange nicht aus

Esperstedt/MZ. - Bei Bratwürstchen vom Grill, Glühwein und angeregten Unterhaltungen versammelten sich die Esperstedter rund um das Feuer an der Kirche. Bis zum späten Abend verbrachten Alt und Jung trotz frostiger Temperaturen angenehme Stunden. Schließlich wird zur Lichtmess (2. Februar) traditionell der Winter ausgetrieben.

"Das Brauchtumsfeuer haben wir vor zwei Jahren zum ersten Mal veranstaltet. Es soll dazu beitragen, dass rund um die Kirche mehr Aktivitäten stattfinden und dass sich mehr Esperstedter mit ihrer Kirche identifizieren", sagte Fördervereinschef Heinrich Holter. Das Feuer reihe sich ein in weitere Veranstaltungen des Vereins: Eiersuchen zu Ostern, Kirchfest (am 24. Juni) und Adventskonzerte.

Die Einnahmen bei diesen Festlichkeiten kommen der Sanierung der Kirche zugute. 1998 begonnen, sind bislang unter anderem Dach, Dachgebälk und äußeres Mauerwerk auf Vordermann gebracht worden. "Als Nächstes müsste der Altar mit Kanzel saniert werden", sagte Holter, der 47 Jahre alt und Landwirt ist. Doch Schätzungen gehen von einem Aufwand in Höhe von 50 000 Euro aus. Deshalb liegen die Arbeiten an dem Kleinod aus dem 19. Jahrhundert noch in der Ferne.

"Das Essen schmeckt, der Glühwein schmeckt - also eine schöne Veranstaltung", lobte der 23-jährige Patrick Koch das Feuer-Event. Der Esperstedter war mit Kumpel Matthias Krug (19) zum wiederholten Male dabei - natürlich auch, um Leute zu treffen. Anschließend ging's zur Oldie-Disko in Obhausen. Das Beisammensein am Feuer wollte sich auch Raimund Eckardt nicht entgehen lassen. Der 41-Jährige aus dem thüringischen Eichsfeld ist Bauleiter an der neuen Autobahnbrücke über das Weidatal, die unweit Esperstedts entsteht.

"Der Förderverein Dorfkirche engagiert sich sehr", sagte Bürgermeister Pohl - aber nicht nur, weil er selbst Mitglied ist. "Wie die Feuerwehr, der Schützenverein, der Schäferhund-Verein und die Kleintierzüchter mit ihren Veranstaltungen sorgt der Förderverein dafür, dass im Dorf regelmäßig etwas los ist."