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Was wird aus der „Hölle“ in Merseburg Neues Imbissangebot in Merseburg: Futter gibt’s jetzt im Kombinat

Nach kurzer Pause hat nicht nur der Imbiss an der Hölle wieder geöffnet. Christian Schaaf aus Wallendorf betreibt jetzt hier das „Regionalkombinat“. Was es hier alles gibt.

Von Undine Freyberg 07.03.2024, 12:00

Merseburg/MZ. - Der Name des Gebäudes bleibt „Zur Hölle“. Innenleben und Betreiber haben sich allerdings geändert. Michael Langheinrich, den alle nur als McMaikel kennen, hat seine „Hölle“ nämlich an Landwirt Christian Schaaf aus Wallendorf verpachtet. Und der ist jetzt mit Imbiss und „Regionalkombinat“ gestartet.

Imbiss an der „Futterstelle“

An der „Futterstelle“ draußen gibt es so ziemlich alles – von Bockwurst über Pommes, Jägerschnitzel im Brötchen bis zu Nudeln mit Gulasch. Aber man kann auch wieder drin im „Regionalkombinat“ sitzen und essen, was schon seit Jahren nicht mehr möglich war. „Die Gaststätte hatten wir mit der Pandemie schließen müssen“, sagt McMaikel.

Der 64-Jährige, der selbst immer noch mit seinem Grill auf Volksfesten unterwegs ist, freut sich über den frischen Wind in der „Hölle“. „Ich weiß noch, dass Christian schon vor ein paar Jahren zu mir gesagt hatte: ,Wenn Du jemals überlegen solltest, deinen Laden zu verpachten, dann denk an mich’, und so haben wir im Herbst drüber gesprochen.“ Dann sei alles ganz schnell gegangen. Im Januar und Februar wurde umgebaut und Anfang März ging es los.

„Die Ossis kennen den Begriff Kombinat fast alle noch. Wessis sind neugierig, weil sie es nicht kennen“, schmunzelt Schaaf. „Und da wir hier regionale Produkte bündeln wollen, kamen wir auf Regionalkombinat.“ Drin gibt es eine Fleischtheke mit allem was Rinder und Schweine vom Schaafschen Hof so hergeben. „Nachdem Faust zugemacht hat, gibt es hier ja keinen Fleischer mehr“, sagt McMaikel.

Rindfleisch auf Bestellung

Rindfleisch werde man vorerst auf Bestellung anbieten, sagt Schaaf. „Wir wollen den Leuten langsam zeigen, was es von uns für Fleisch gibt.“ Das käme übrigens von einer Kreuzung aus Fleckvieh und Blonde-Aquitaine-Rindern. „Wir haben mal mit Fleckvieh angefangen und die Rasse dann mit fünf verschiedenen anderen Rassen gekreuzt, um herauszufinden, wie man das beste Fleisch bekommt und den wenigsten Abfall hat“, erzählt der 50-jährige Landwirt.

Aktuell ist Schaaf mit einem Bäcker im Gespräch, um bald auch Brot, Brötchen und Backwaren anbieten zu können. In den Regalen des „Regionalkombinats“ findet man schon jetzt Honig aus Wallendorf und Burgliebenau. Von der Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg werden Gin, Eierlikörspezialitäten, Kartoffelbier und Kartoffelchips angeboten. Demnächst soll es auch Biomehl geben. Aber man bekommt auch Socken und Kosmetika vom Alpaka-Hof und vieles mehr.

Seit 1996 sei er mit seinem Hof in der Direktvermarktung für seine Produkte, erzählt Schaaf. Dienstags und donnerstags sei der Hofladen in Wallendorf geöffnet. Seit rund einem Jahr habe er auch einen Firmen-Imbiss in Günthersdorf. „Da machen wir die Frühstücksversorgung und konnten dort Erfahrungen sammeln für das, was wir jetzt hier machen.“

„McMaikel ist eine Institution“

Was seine Fleisch- und Wurstprodukte angehe, kämen die von einem Hof, den er zwar konventionell, aber ökologisch orientiert bewirtschafte, sagt Schaaf. „Wir schonen die Ressource Boden und wollen natürlich auch selbst all das essen, was wir produzieren.“ Dass er McMaikels Geschäft pachten durfte, sei eine Ehre für ihn. „McMaikel ist schließlich eine Institution. Wenn man in seine Fußstapfen tritt und es ordentlich macht, kann eigentlich nichts schiefgehen“, lacht er.