Neues Bundesmeldegesetz hat Folgen Neues Bundesmeldegesetz hat Folgen: Geburtstage in der "Glückwünsche"-Rubrik werden Geheimsache

Merseburg - Die „Glückwünsche“-Rubrik der Mitteldeutschen Zeitung in Merseburg erscheint künftig wohl deutlich abgespeckt. Das ist nicht etwa einer Entscheidung der Redaktion, sondern dem neuen Bundesmeldegesetz geschuldet. Eingeführt am 1. November, untersagt ein Passus den deutschen Meldebehörden, Geburtstags- und Ehejubiläumsdaten herauszugeben. Ausnahme: Alle runden und halbrunden Geburtstage ab dem 70. Lebensjahr. Erst ab dem 100. Lebensjahr wird wieder jeder Geburtstag gemeldet.
In Querfurt, Braunsbedra, Leuna und der Verbandsgemeinde Weidaland setzen die Verwaltungen diese Regelungen schon um - wenn auch teils widerwillig. „Uns gefällt die Regelung auch nicht“, sagt Claudia Pfeiffer vom Einwohnermeldeamt der Verbandsgemeinde Weidaland. Die Leute würden sich freuen, ihren Namen in der Zeitung zu lesen. Beschwerden von Bürgern in dieser Hinsicht habe es jedoch noch keine gegeben.
In Bad Dürrenberg, Bad Lauchstädt, Mücheln und den Merseburger Ortsteilen haben die Leser, die gern ihre Glückwünsche in der MZ lesen würden, noch Glück. Hier setzen sich die Meldeämter bisher - ob bewusst oder unbewusst - über die Neuregelung hinweg. „Wir melden die unrunden Geburtstage auch weiterhin“, versichert Nadine Sentker-Toth vom Standesamt in Mücheln. Für Geburtstagskinder aus Schkopau und Merseburg ändert sich durch das neue Bundesmeldegesetz ebenfalls nichts - hier melden die Verwaltungen die Ehrentage seit jeher nicht im Vornherein. „Das ist reine Privatsache“, erklärt Elke Benne, Sprecherin der Stadt Merseburg. Die MZ möchte ihren Lesern gern den gewohnten Service mit den Geburtstagswünschen weiter anbieten. „Deswegen haben wir nun überlegt, zumindest all jenen, die das gern möchten, die Möglichkeit zu geben, ihren Geburtstag trotzdem veröffentlichen zu lassen“, sagt der stellvertretende Chefredakteur der Mitteldeutschen Zeitung, Lars Geipel. Auf der Serviceseite der MZ finden sich die entsprechenden Erläuterungen. Einfach das dort abgedruckte Formular ausfüllen und per Post an MZ-Lokalredaktion Merseburg, Entenplan 9, 06217 Merseburg oder per E-Mail an [email protected] schicken. (mz)