Neue Asyl-Zentrale Neue Asyl-Zentrale in Merseburg: So soll die Betreuung von Ausländern verbessert werden

Merseburg - In der Fritz-Haber-Straße im Westen Merseburgs stehen noch die alten Hinweisschilder für den Eigenbetrieb für Arbeit. Seit 2012 sitzt das Jobcenter schon nicht mehr in dem Verwaltungsbau, sondern mittlerweile aber in der Nachbarschaft in der Geusaer Straße. Das Objekt in der Fritz-Haber-Straße wird hingegen zur wichtigsten Anlaufstelle in Asylfragen im Saalekreis. Mehrmals musste der Betriebsbeginn verschoben werden. Ab diesem Freitag beginnen nun die Umzüge der Ämter in das umgebaute Domizil.
„21 Mitarbeiter der Ausländerbehörde und 13 Beschäftigte aus dem Sozialamt werden sich dort um alle Angelegenheiten des Asylrechts, der Integration und Zuwanderung kümmern“, sagt Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch. Der Bereich Integration/Zuwanderung vom Sozialamt nimmt ab dem 14. Februar die Arbeit auf, die Ausländerbehörde am 20. Februar. Der Landkreis verspricht sich neben deutlich besseren Arbeitsbedingungen für seine Mitarbeiter auch bessere Betreuungsmöglichkeiten für die Migranten.
Unterdessen wird auch im Saalekreis über den Vorstoß aus dem Burgenlandkreis diskutiert, eine Migrationsagentur einzurichten
Die Sicherheit wird erhöht - Zwischenfälle wie am Kloster oder in der Domstraße sollen dann möglichst nicht mehr vorkommen. Zuletzt war es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Geflüchteten, den Mitarbeitern des Kreises und dem Sicherheitspersonal gekommen. „Die Aufgaben unter einem Dach zu bündeln, begrüßen wir. Wichtig ist, dass die Ämter nicht aneinander vorbeiarbeiten“, sagt Kerstin Eisenreich, Fraktionsvorsitzende der Linken im Kreistag. Die räumliche Nähe zum Jobcenter sei von Vorteil.
Unterdessen wird auch im Saalekreis über den Vorstoß aus dem Burgenlandkreis diskutiert, eine Migrationsagentur einzurichten. Landrat Götz Ulrich (CDU) geht einen Schritt weiter als der Saalekreis und will neben allen Bereichen des Asyls auch das Jobcenter und das Wirtschaftsamt in die Agentur integrieren. So sollen Betreuung und Integration der Asylsuchenden sowie von Ausländern mit Bleiberecht effektiver gestaltet werden. Ute Fischer, SPD-Kreistagsmitglied, findet das richtig: „Endlich wagt ein Landrat einen neuen Weg. Wer mit Flüchtlingen von der Ausländerbehörde zum Sozialamt und danach zum Jobcenter geht, kann diesen Versuch nur gut finden.“ Wege, Wartezeiten und Papierkram seien eine Zumutung.
CDU-Fraktions-Chef Frank Bommersbach will die Aktivitäten im Burgenlandkreis genau beobachten. „Wenn die Idee Erfolg hat, spricht nichts dagegen, sie zu übernehmen.“ Mit dem neuen Asylzentrum in der Fritz-Haber-Straße mache man aber schon einen Schritt in die richtige Richtung. Landrat Frank Bannert (CDU) konnte sich bislang noch nicht zu den Aktivitäten von Ulrich äußern. Bannert hat die Grippe erwischt. (mz)