Nach tödlichem Unfall bei Zwintschöna Nach tödlichem Unfall bei Zwintschöna: Staatsanwaltschaft ermittelt weiter zur Ursache

Zwintschöna/Schkopau - Nach dem schweren Unfall mit drei Toten an einer Ampelkreuzung der B6 bei Zwintschöna (Gemeinde Kabelsketal) im Februar dauern die Ermittlungen zur Unfallursache an. Die Staatsanwaltschaft Halle erklärte auf MZ-Nachfrage gestern, derzeit laufe noch ein Ermittlungsverfahren. Gegen wen sich das Verfahren richtet und ob dadurch die bisherigen Informationen zum Ablauf des dramatischen Unfalls und damit die Schuldfrage noch einmal revidiert werden müssen, ließ Oberstaatsanwältin Heike Geyer offen. Der Kreis hat dennoch bereits erste Konsequenzen gezogen.
Rechtsabbiegepfeile verhängt
So sind die beiden Rechtsabbiegerampeln - für Autofahrer aus Dieskau beziehungsweise aus Zwintschöna kommend - seit einigen Tagen verhängt. Die Unfallkommission des Kreises wolle so prüfen, „ob die Unterdrückung des grünen Rechtsabbiegersignals sich wesentlich auf den Verkehrsfluss auswirkt“, so Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch. Die Probephase soll drei Monate dauern. „Danach wird über die weitere Vorgehensweise entschieden“, so Küpperbusch. Der Versuch mit dem unterdrückten Rechtsabbiegerpfeil findet statt, weil die Ermittler bisher von einem sogenannten Rotlichtverstoß ausgehen.
Offenbar wollte der Unglücks-Pkw die Kreuzung geradeaus von Dieskau in Richtung Zwintschöna überqueren. Aufgrund der Aussage eines Zeugen, der mit seinem Wagen hinter dem Auto gestanden hatte, war bisher angenommen worden, dass ein grüner Abbiegepfeil den 18-jährigen Autofahrer so irritiert hatte, dass er losgefahren war, obwohl Geradeausfahrer Rot hatten. Auf der Kreuzung war es dann zum Zusammenstoß mit einem Transporter gekommen, bei dem die drei Insassen des Kleinwagens getötet wurden.
Große Trauer in Schkopau
Der Unfall hatte vor allem in Schkopau, woher die Opfer stammten, große Anteilnahme ausgelöst. Der 18-jährige Fahrer hatte seinen Führerschein seit einem Jahr. Mit im Auto saßen auch die 16-jährige Freundin des Fahrers, die in Schkopau die Sekundarschule besucht hatte, sowie deren 64-jährige Großmutter. Der Fahrer des Kleintransporters wurde leicht verletzt. (mz)
