Nach Anschlag in Tunesien Nach Anschlag in Tunesien: "Die Angst es könnte wieder passieren"

Merseburg - Nur wenige Tage nach dem Anschlag in einer Hotelanlage in Tunesien spüren auch die Reisebüros in Merseburg die Auswirkungen. Einige Kunden buchen gleich um, andere suchen erst einmal nach Informationen.
„Ich hatte heute schon mehrere Kunden, die sich telefonisch gemeldet haben oder persönlich hier waren“, sagt Dana Höhne vom Reisebüro TMK Reisewelt in Merseburg. „Klar, haben die Leute Angst, dass wieder etwas passieren könnte.“ Daher nutzen viele die Möglichkeit, kostenlos umzubuchen oder die Reise gar zu stornieren. „Wobei die wenigsten tatsächlich ihren Urlaub komplett absagen“, so Höhne. Panik sei unter den Kunden auch nicht ausgebrochen. „Im Vordergrund steht die Aufklärung. Viele wollen einfach nur wissen, was sie jetzt tun können.“
Emotionale Entscheidung
Ähnlich sieht es im Reisebüro Rackow aus, berichtet Mitarbeiter Thomas Kapst. „Wir haben die Kunden angerufen, wobei die meisten sich noch etwas Zeit nehmen, um darüber nachzudenken.“ Eine Kundin habe dann doch sofort umgebucht. „Es ist schwer zu sagen, wann sich die Lage wieder erholt. Zumal das eine sehr emotionale Entscheidung ist, die die Tunesien-Urlauber jetzt treffen müssen.“ Dennoch rät er dazu, realistisch an die Entscheidung zu gehen.
Reiseveranstalter wie TUI bieten dennoch den Reisenden an, die bis 15. September einen Urlaub gebucht haben, diesen kostenfrei umzubuchen oder zu stornieren. Das, so Dana Höhne, sei bei jedem Veranstalter anders. Beispielsweise biete Thomas Cook dieses Angebot bei Reisen bis 31. Juli an. Der Blick auf die Internetseite der Anbieter klärt auf.
Eher Winterreiseziel
Insgesamt sei der Ansturm auf die Reisebüros nicht so riesig. „Tunesien ist nicht das Reiseziel Nummer eins, war es auch vorher nicht“, sagt Dana Höhne. Thomas Kapst stimmt ihr zu. „Tunesien ist eher ein Land für den Winterurlaub.“
Auch das Auswärtige Amt hat aus aktuellem Anlass eine Reisewarnung für Tunesien herausgegeben. Darin heißt es unter anderem: „Generell wird empfohlen, im ganzen Land besondere Vorsicht walten zu lassen. Reisende sollten den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge leisten.“ Grundsätzlich gilt, solange eine Reisewarnung besteht, ist auch das kostenloses Umbuchen und Stornieren möglich, so Kapst.
Informationen zur Reisewarnung auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes unter www.auswaertiges-amt.de (mz)