MZ-Fotorätsel MZ-Fotorätsel: Nach 63 Jahren wieder zurück in Spergau
Spergau/MZ - Ein steinerner Soldat kniet nieder. Er hält seine Schusswaffe umklammert. Unser zuletzt gesuchtes Motiv gab im wahrsten Sinne des Wortes Rätsel auf. Doch unsere Leser wussten ganz genau, wo jenes Foto aufgenommen wurde. Egal ob per Post oder per Mail - alle Einsendungen, die die MZ erreichten, enthielten die richtige Antwort: Der auf dem Bild zu sehende Soldat befindet sich auf dem Sockel eines Kriegerdenkmals, welches in Spergau in der Nähe des Teiches zu finden ist.
Die Lösung wusste auch Jens Hesselbarth aus Spergau. Er kann sich über einen Gewinn von 30 Euro freuen, der ihm auf dem Postweg zugestellt wird. Herzlichen Glückwunsch! Und Jens Hesselbarth kann noch mehr über den steinernen Soldaten erzählen: „Das Denkmal wurde in den 20er Jahren für die Opfer des Ersten Weltkrieges gebaut.“
Aller zwei Wochen erscheint ein neues Fotorätsel im Neuen Landboten. Gesucht ist immer ein Motiv aus der Region. Der Einsendeschluss für die aktuelle Rätselfrage ist Donnerstag, der 6. März. Die Lösung schicken Sie bitte unbedingt mit vollständigem Namen und Adresse versehen - entweder per Post an die Lokalredaktion Merseburg der Mitteldeutschen Zeitung, Bahnhofstraße 17a,
in 06217 Merseburg, oder per E-Mail an die folgende Adresse: [email protected].
Einmal im Jahr hätten am Denkmal fortan Gedenkveranstaltungen mit Kranzniederlegungen stattgefunden, weiß Günter Quente aus Spergau. „Bis in das Jahr 1944 waren diese Veranstaltungen mit militärischen Ehren verbunden“, so Quente weiter. Die Jahre 1944/45 seien schließlich durch verstärkte Luftangriffe geprägt gewesen. „Der schwerste Angriff erfolgte in den Abend- und Nachtstunden des 14. Januar 1945. Das Kriegerdenkmal am Teich hat in jenen Tagen schweren Schaden genommen.“ Neben vielen Splittereinschlägen sei auch die Skulptur vom Sockel gerissen und sehr stark beschädigt worden. Laut Quente fehlte die Figur daraufhin viele Jahrzehnte.
Gewinner wissen Details
In den 90er Jahren, so schreibt Jens Hesselbarth in seiner Gewinnerzuschrift, habe die Gemeinde begonnen, das Denkmal zu sanieren. Wolfgang Röblitz aus Bad Lauchstädt kennt Details: „Am Volkstrauertag 1994 wurde eine neue Tafel für die Opfer des Ersten Weltkrieges angebracht, auf der 37 Namen vermerkt sind. Am Volkstrauertag 1995 enthüllte Bürgermeister Jürgen Elste eine weitere Tafel mit 104 Namen von Einwohnern der Gemeinde, die Opfer des Zweiten Weltkrieges wurden.“ Ein Schriftzug erinnere zudem, so Röblitz, an einen französischen Kriegsgefangenen, der getötet wurde, als der Krieg schon vorbei schien sowie an 14 ausländische Arbeiter, die in Spergau umkamen.
Mithilfe von Bilddokumenten und Zeitzeugenbeschreibungen habe man auch versucht, die Soldatenfigur nachzubilden, schreibt Manfred Olejnczak aus Merseburg. „Am 16. November 2008 wurde das Denkmal schließlich anlässlich des Volkstrauertages wieder vervollständigt. Die nachgestaltete Soldatenfigur wurde aufgesetzt und feierlich eingeweiht“, so Olejniczak in seiner Zuschrift.
Was zeigt unser neues Rätselfoto? Wenn Sie das ein oder andere über unser Motiv erzählen können, würden wir uns sehr freuen, dies aus Ihrer Zuschrift zu erfahren. Die Teilnahme lohnt sich. Dem Gewinner winken 30 Euro. Viel Glück beim Rätseln!