Mit dem «Teddy» bis nach Hiddensee
Merseburg/MZ/jan. - "Für mich ist die Sonderausstellung als solches ein Prachtstück. Wir sind damit einzigartig in Sachsen-Anhalt und die Exponate gibt es heute nicht einmal als Liebhaberstücke zu kaufen", antwortete Heiko Baumgarten, der Vorsitzende des Luftfahrt- und Technik-Museumspark Merseburg auf die Frage, welches der Exponate (vier Boote und ein Schwimmwagen) das Glanzstück der Ausstellung sei.
Der historische Holz-Kajak sei zum Beispiel heutzutage kaum noch herzustellen, da die Hölzer, die in Wasserdampf gebogen werden, inzwischen äußerst rar seien. Der Schwimmwagen, Eigentum des Museums, sei ebenfalls "durchaus nichts Alltägliches", da es in ganz Deutschland nur etwa 100 schwimmfähige Autos gäbe.
Die Boote wurden vom "Kanuverleih Mika" und dem Merseburger "Eisenbahn-Saalewanderer 1885 e.V." bereitgestellt. Der stellvertretende Vorsitzende der Saalewanderer, Günter Steitz, erzählte sogar voller Stolz, dass er mit seinem inzwischen 47 Jahre alten Faltboot "Teddy" bereits einmal Seeluft geschnuppert habe. Zu DDR-Zeiten habe er eine spannende Fahrt an der Ostküste von Hiddensee gewagt. Am Bug brachte er ein Segel an und achtete darauf, nicht zu sehr in Grenznähe zu geraten. "Aber das mache ich mit meinem Teddy nie wieder - die Haut des Bootes wird durch das Salzwasser einfach zu sehr strapaziert", so der Bootsliebhaber. Beim Betrachten der Sonderausstellung bemerkte Günter Steitz nachdenklich: "Wir hätten das vielleicht sogar noch ein bisschen ausbauen können." Darauf erwiderte Museumsleiter Baumgarten mit einem Augenzwinkern: "Na das behalten wir uns einfach für eine Zweitauflage im nächsten Jahr vor."
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 21. Juni zu sehen und wird durch Exponate "Rund um Post, Briefe & Marken" abgelöst.
Preise für einen Museumsrundgang: Erwachsene 5 Euro, Kinder 3 Euro.
Tel. 03461 / 525776
Weitere Informationen unter www.luftfahrt-technikmuseum.de