Merseburg: Merseburg: Und er läuft und läuft und läuft ...

MERSEBURG/MZ. - Die Woche eines leidenschaftlichen Freizeit-Läufers kann so abwechslungsreich sein. Der Braunsbedraer Gerd Matalla zählt nach kurzem Überlegen auf: "Montag: um den Südfeldsee, nach Reichardtswerben, am Hassesee vorbei, nach Hause - 17 Kilometer. Dienstag: von Neumark nach und durch Frankleben, am Geiseltalsee zurück nach Braunsbedra - 12 Kilometer. Mittwoch: Training mit meiner Laufgruppe vom SV Beuna, vom Sportplatz Beuna um den Runstedter See zurück zum Sportplatz - 12 Kilometer. Donnerstag: da war ich mal faul. Ich hatte trainingsfrei." Matalla muss lachen.

Ein unheimliches Pensum legt der 49-Jährige zurück. So oder so ähnlich sehen viele Wochen im Jahr des Braunsbedraers aus. "Spontan suche ich mir nach der Arbeit eine Route heraus und dann laufe ich", sagt er. Eine perfekte Übung also, um beim 2. Merseburger Benefizlauf einfach mal so einen Marathon zurückzulegen. Mit 56 Runden durch die Merseburger Innenstadt hatte er dies Ende Juni diesen Jahres geschafft. "Der Benefizlauf ist die ideale Kombination von Ausdauertraining, Werbung und Spaß. Und das alles auch noch für einen guten Zweck. Für den schwitze ich besonders gern", sagt Matalla. Gesponsert wurde er dabei von der Wohnungsbaugenossenschaft "Aufbau" Merseburg, wo er zum Vorstand gehört. "Zwei- bis dreitausend Kilometer und einige Paar verschlissene Laufschuhe kommen im Jahr zusammen", erzählt Matalla über sein Hobby. Das erfordere allerdings eine ganze Menge Toleranz vom Ehepartner. "Ich bin ja zum Teil mehr auf Laufstrecken unterwegs, als zu Hause", sagt er. Mit seinem enormen Einsatz beim Benefizlauf hat der 49-Jährige nicht nur soziale Projekte unterstützt, sondern auch der Familie ein kulturelles Highlight beschert. Als Läufer mit den meisten Runden gab es für ihn von der Mitteldeutschen Zeitung einen Veranstaltungsgutschein für ein Event seiner Wahl. Da wird die Familie sicherlich nichts dagegen haben, dass er im nächsten Jahr wieder beim Benefizlauf startet.

Ihre Zusage für die Teilnahme im nächsten Jahr hat auch Katrin Huth gegeben. Ihr Ziel ist es nämlich, mehr als die in diesem Jahr absolvierten 36 Runden durch die Merseburger City zu schaffen. Doch auch 36 Runden haben ausgereicht, um sich beim diesjährigen Benefizlauf als sportlichste Frau einen Gutschein für eine Veranstaltung zu sichern. Auch sie kann auf Kosten der MZ ein Kultur-Event besuchen. Die Taktik war für den Erfolg entscheidend: "Es geht ja beim Benefizlauf nicht um Schnelligkeit. Darum bin ich schön langsam gelaufen, habe mir den Lauf eingeteilt", sagt die 36-Jährige. 3:56 Stunden benötigte sie für die rund 25 Kilometer. "Und ich bin durchgelaufen", betont Huth. Ihr körperlicher Fitnesszustand kommt allerdings nicht von ungefähr. Sie arbeitet als Bilanzbuchhalterin im Merseburger Sport- und Gesundheitszentrum wesp. "Wenn ich vor dem Computer erschöpft bin, gehe ich eine Tür weiter in den Fitnessraum und dann dort eine Stunde aufs Laufband", sagt sie.