1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Merseburg: Merseburg: Keine Partys mehr in der Kulturfabrik

Merseburg Merseburg: Keine Partys mehr in der Kulturfabrik

Von UNDINE FREYBERG 27.08.2012, 17:33

MERSEBURG/MZ. - Die Merseburger Kulturfabrik (Kufa) ist die In-Location der Partyszene der Domstadt. Doch damit ist Ende Oktober Schluss. Denn in der Kulturfabrik und im Hauptgebäude des Denkmalhofs sollen altengerechte Wohnungen entstehen. "Der Grund ist einfach die ansonsten unsichere Vermietungssituation", sagt Joachim Wenzel. Die Seminarräume in einem Teil des Hauptgebäudes stehen leer, seit der Bildungsträger IEB Schulungsgesellschaft ausgezogen ist. "Und von zehn guten Partyveranstaltungen pro Jahr in der Kufa können wir auch nicht leben." Die Kufa allein habe eine Grundfläche von 1 100 Quadratmetern, die Nebenkosten seien immens.

Seit einigen Monaten habe es daher Überlegungen gegeben, das sanierte Areal des Denkmalhofs finaziell auf sicherere Füße zu stellen. "Die bisher existierenden zwölf Wohnungen im Denkmalhof sind derzeit gut vermietet, und als dann ein Pflegedienst auf mich zukam, war schnell die Idee vom altersgerechten Wohnen geboren", erzählt Wenzel. Mittlerweile laufen die Planungen seit sechs Monaten. Die Bauantragsunterlagen werden demnächst eingereicht.

Ende September sollen die Arbeiten im Hauptgebäude beginnen. Dort sollen vier Wohnungen entstehen, es wird ein Fahrstuhl eingebaut, und ein Allgemeinmediziner soll dort auch noch seine Praxis einrichten. Einzug könnte hier schon im Frühjahr gefeiert werden.

Im Januar soll es dann in der Kufa richtig los gehen. Die wird komplett entkernt, es wird eine Zwischendecke eingezogen. Hier werden sechs Wohnungen, unter anderem eine Demenz-WG, entstehen. Diese Wohnungen sollen spätestens im Herbst 2013 fertig sein. Die Wohnungen sollen barrierefrei werden. "Und auch den Rest des Geländes möchte ich in die Umgestaltung mit einbeziehen. Zum Beispiel hat das Gesundheitszentrum am Eingang mehrere Stufen, die auch verschwinden werden, damit man sich überall barrierefrei bewegen kann."

Die Reaktionen auf sein Vorhaben seien bisher durchweg positiv. "Weil es offenbar großen Bedarf an solchen Wohnungen gibt", so Wenzel. "Ein weiterer Vorteil könnte die relativ zentrale Lage in der Domstadt sein und eine Bushaltestelle haben wir ja auch direkt vor der Tür."

Im Oktober soll es in der Kulturfabrik eine große Veranstaltung geben, bei der die Öffentlichkeit näher über das Vorhaben informiert werden soll.