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Merseburg Merseburg: Ausbildung zum Schulbusbegleiter

Von REGINA RETZLAFF 01.05.2011, 15:01

QUERFURT/MZ. - Philipp hingegen hat es satt, dass es in den Schulbussen immer schmutzig ist. "Der Busfahrer kann sich darum doch nicht kümmern. Der muss auf die Straße achten. Aber ich kann künftig mithelfen, die Busse sauberer zu halten." Fabian kriegt immer wieder mit, dass die großen Schüler die kleinen mobben. "Dagegen will ich etwas tun." Und Nicole will mehr Selbstsicherheit und Selbstvertrauen gewinnen durch die freiwillige Ausbildung, die sie und 16 weitere Schülerinnen und Schüler aus Gymnasium und Ganztagssekundarschule Querfurt seit vergangenem Freitag erhalten. Sie alle haben sich bereit erklärt, künftig als Busbegleiter ein Stück mitzuhelfen, dass die Fahrt mit dem Schulbus sicherer wird.

Initiiert hat diese Ausbildung der Verein "Koordinierungsstelle für Kinder, Eltern und Großeltern" (KEG)) aus Naumburg, der seit 18 Monaten das Projekt "Sicher mit dem Bus zur Schule - Busbegleitung durch Schülerinnen und Schüler" organisiert und durchführt. "Derzeit sind schon rund 100 Schüler als Busbegleiter täglich unterwegs, um Streit zu schlichten, Vandalismusschäden vorzubeugen, Ansprechpartner vor allem für jüngere Schüler zu sein und in den Bussen für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Dieses Projekt läuft im Burgenlandkreis also schon erfolgreich. Und nun starten wir durch in Querfurt im Saalekreis", sagt Karsten Bucksch, der Projektleiter des Vereins KEG.

Als Partner sind neben der Kreisverwaltung, das Polizeirevier Saalekreis, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und die Personennahverkehrsgesellschaft (PNVG) an der Durchführung des Projektes beteiligt. Den finanziellen Eigenanteil des Saalekreises von 700 Euro übernahm Taxi- und Transportunternehmer René Elix aus Querfurt. Die Firma Mitgas unterstützt das Projekt zudem mit 2 000 Euro.

Saalekreis-Landrat Frank Bannert (CDU) hat großen Respekt vor dem, was die Mädchen und Jungen aus den Klassenstufen 7 bis 9 vorhaben. "Aggressivität und Brutalität mit Worten entgegen zu treten, das ist mutig", sagte er. "Aber es ist wichtig, die Busfahrer zu unterstützen, die einen Knochenjob mit hoher Verantwortung machen."

Fünf Ausbildungstage sind angesetzt. Dann werden die Schüler ihren Busbegleiterausweis und die Teilnahmebescheinigung in Händen halten. Zuvor gibt es Präventionstrainings, Erste-Hilfe-Ausbildung, Informationen über rechtliche Grundlagen und vieles mehr.