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Merseburg Merseburg: Aeros und seine Tierfamilie

Von stefanie greiner 27.01.2012, 15:27

merseburg/MZ. - Der Duft von Sägespänen. Lachende Kinder. Knuspriges Popcorn. Für Gerhard Schmidt macht genau das die Atmosphäre in einem Zirkuszelt aus. Und natürlich Tiere. Der Pressesprecher und Junior-Chef des Zirkus Aeros Berlin erzählt, dass die vierbeinigen Stars unverzichtbar seien. Das gelte nicht nur für den ehemaligen Staatszirkus der DDR.

Bei Tierschützern stößt genau das seit Jahren auf Kritik. Sie fordern ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Im November 2011 machte das Thema auch in der Politik die Runde. Der Hamburger Senat stellte einen Antrag an den Bundesrat. Affen, Elefanten, Flusspferde, Giraffen, Großbären und Nashörner sollten demnach nicht mehr im Zirkus gehalten werden dürfen.

Mit einer entsprechenden Entschließung forderte der Rat die Bundesregirung auf, Zirkusunternehmen die Haltung der genannten Arten zu untersagen. Eine Übergangsfrist sollte für bereits vorhandene Tiere gelten.

Der Zirkus Aeros Berlin muss sich zunächst keine Gedanken machen. Affen, Elefanten, Flusspferde, Giraffen, Großbären und Nashörner gibt es hier nicht. Die Tierdresseure arbeiten ausschließlich mit Pferden, Ponys und Kamelen. Geht es jedoch nach den Tierschützern, dürfen Zirkusse bald gar keine vierbeinigen Stars in der Manege haben. Für Gerhard Schmidt wäre der einzigartige Charme der traditionsreichen Familienunternehmen damit zunichte gemacht.

"Ein Zirkus ohne Tiere ist kein Zirkus", macht der Pressesprecher deutlich. Sie seien nicht nur ein wichtiger Publikumsmagnet, sondern auch Teil der Familie. "Wir sind mit den Tieren aufgewachsen", merkt er an. Deshalb werde alles getan, damit es den vierbeinigen Familienmitgliedern während der Fahrt zum nächsten Gastspielort sowie im und neben dem Chapiteaus gut gehe.

Bevor das Zelt aufgebaut werde, würden sich die Mitarbeiter um die Tiere kümmern. Für die Pferde, Ponys und Kamele stünden Unterkünfte bereit, die mit denen eines Reiterhofes vergleichbar seien. In Absprache mit den Landwirten des Gastspielortes organisiere der Zirkus frische Kost für die Tiere. Futterrationen habe der fahrende Betrieb zudem im Gepäck.

Artgerechte Tierhaltung, Artistik, Live-Musik und Tradition - damit wirbt der Zirkus Aeros Berlin. Nach der Premierenvorstellung am Donnerstag und dem Gastspiel vom Freitag heißt es auch am Sonnabend auf dem Platz beim Auto-Center Dübner in der Querfurter Straße in Merseburg wieder "Manege frei. Das Spiel kann beginnen".

Wer Zirkusluft schnuppern möchte, hat dazu am Sonnabend 14 und 17.30 Uhr sowie am Sonntag 14 Uhr Gelegenheit.