„Traumhaft schön“ Lou Bega heizt Merseburgern im Schlossgarten ein
Nach monatelanger Kulturabstinenz haben Besucher und Künstler Konzerte im Merseburger Schlossgarten genossen. Einige Plätze blieben aber leer.

Merseburg - Auf vieles musste in den vergangenen Monaten verzichtet werden, auch auf Feste und Live-Konzerte. Diese Durststrecke ist in Merseburg mit einer Konzertreihe rund um die Einweihung des Dombrunnens zu Ende gegangen. Sowohl Besucher als auch Musiker haben das gemeinsame Erlebnis genossen.
Musiker Lou Bega heizt Merseburger mit „Mambo No. 5“ im Schlossgarten ein
„Es ist traumhaft schön nach der langen Pause“, meinte Frank Kramer aus Horburg-Maßlau am Samstagabend im Merseburger Schlossgarten, während die Band „Los Cubanos Boys“ mit ihrer Musik karibisches Flair versprühte. Auf einer Bank hatten es sich die Merseburgerinnen Alexandra Schweden und Anne-Marie Jäger gemütlich gemacht. „Wir wollten einfach mal raus, uns einen schönen Abend machen“, sagte Schweden.
Nach Monaten der Abstinenz endlich wieder vor Publikum auf der Bühne zu stehen, darauf freute sich der Hauptact des Abends, Musiker Lou Bega („Mambo No. 5“), der am Vormittag noch in Mainz war, um für den ZDF-Fernsehgarten zu proben, wo er am Sonntag einen Auftritt hatte. Dazwischen gab er Samstagabend in Merseburg ein rund 45-minütiges Konzert - sein erstes seit August vergangenen Jahres. „Es ist ein besonderer Abend für mich“, sagte er und schwärmte von der Kulisse mit dem historischen Schloss im Hintergrund und dem Schlossgarten vor ihm auf der Bühne.
Späte Werbung für das Fest lies einige Sitze leer bleiben
Noch dazu passte das Wetter. „Es ist perfekt, eine laue Sommernacht. Man möchte, dass sie nie aufhört“, meinte der Musiker, der die konzertfreie Corona-Zeit unter anderem genutzt habe, um sein neues Showprogramm, in dem er die 90er Jahre im Lou Bega-Style präsentiert, zu perfektionieren. Die Show hatte in Merseburg Premiere. „Ich möchte, dass die Leute froh sind und tanzen und genau wie ich empfinden, nach dieser langen Zeit endlich ein Stückchen Freiheit zu haben.“ Direkt mit seinen ersten Songs lockte er viele Leute von ihren Sitzen nach vorn zur Bühne - zum Tanzen oder zum Fotografieren.
Es sei schade, meinte Besucher Frank Kramer, dass erst spät Werbung für das Fest gemacht wurde. „Sonst wären sicher mehr Leute da gewesen“, sagte er beim Blick in den Schlossgarten. Für 1.000 Besucher war das Veranstaltungsgelände ausgelegt und doch blieben einige der aufgestellten Sitzmöglichkeiten Samstagabend leer.

Stimmung bei den Konzerten im Merseburger Schlossgarten war „hervorragend“
Die Planungen für das Fest mussten aufgrund sich ändernder Corona-Verordnungslagen im Vorfeld mehrfach angepasst werden. Erst vor circa drei Wochen konnte die Stadt richtig Werbung für das Fest machen, erklärte Merseburgs Kulturamtsleiter Martin Wolter. „Mit Sicherheit war es ein bisschen spät.“
Wolter konstatierte am Samstagabend jedoch, dass die Stimmung bei den Konzerten „hervorragend war“. „Mehr Besucher können es immer sein, das hätten wir uns auch gewünscht“, sagte er. Seinem Eindruck nach hatten die Leute, die da waren, einen schönen Abend. „Wir wollten ihnen mit dem Fest auch Hoffnung, Perspektive und einfach ein bisschen Freude nach mehreren Monaten Stillstand geben“, meinte der Kulturamtsleiter. (mz)