Hotels Leipziger Buchmesse bringt Gäste auch nach Merseburg
Einige Hotels in der Region profitieren von der Buchmesse. Andere spüren keinen Effekt (mehr).
Merseburg/MZ. - Mit 274.000 Besuchern wie im vergangenen Jahr ist die Leipziger Buchmesse ein Publikumsmagnet, der Jahr für Jahr viele Touristen in die Stadt zieht. Am Donnerstag, 21. März, startet sie und läuft bis Sonntag, 24. März. Entsprechend voll sind derzeit die Leipziger Hotels. Doch ist auch im Merseburger Raum ein Buchmesse-Effekt zu spüren?
„Wir sind sehr anständig gebucht“, sagt Thomas Campe, Hoteldirektor des Radisson Blu Merseburg. Man könne zwar anhand der Besucherprofile nicht nachvollziehen, ob diese zur Buchmesse wollen. Man könne aufgrund der erhöhten Buchungen nur vermuten, dass es sich um einen Messe-Effekt handele. Seine Erklärung: „In Leipzig sind die Hotelpreise sehr hoch, vielleicht weichen deshalb einige Messebesucher auf umliegende Städte aus und nehmen den längeren Anfahrtsweg in Kauf.“
Vor einigen Jahren habe die Buchmesse noch deutlicher auf Merseburg ausgestrahlt. Bis 2019 habe das Haus ganze Buchmesse-Gruppen empfangen, berichtet Campe. Das sei inzwischen nicht mehr so, denn in Leipzig seien in den vergangenen Jahren einige neue Hotels entstanden. Einen sogenannten „Overflow“ gebe es nicht mehr.
„Früher hatte die Buchmesse immer einen Effekt, aber jetzt spüren wir nichts mehr davon“, schildert Michael von der Wettern, Chef des Holiday Inn in Kötschlitz. Seit Corona habe das Hotel nicht mehr von dem Event profitiert. Auch von der Wettern sieht den Grund darin, dass Leipzig kapazitätsmäßig zugelegt hat. „Allein am Hauptbahnhof sind 600 neue Zimmer entstanden.“ Gleichzeitig seien keine Hotels in der Messestadt verschwunden.
Das Merseburger Haus der Hotelkette Best Western hingegen berichtet, dass es einige Gäste beherberge, die zur Buchmesse in die Region gekommen sind. Das Hotel verzeichne mehr Buchungen als sonst, vor allem am Wochenende. Das Haus empfange in der Regel vor allem Geschäftsreisende unter der Woche. Vor Corona hätten sich auch regelmäßig Aussteller im Best Western in Merseburg eingemietet. „Da konnten wir immer mit der Buchmesse rechnen“, heißt es von der Reservierungsleitung. Es sei nun seit der Pandemie das erste Jahr, in dem wieder ein Messe-Effekt zu spüren sei.
Der ist auch in Bad Dürrenberg zu merken, sagt Dirk Ußfeller, der mit seiner Frau die Hotels Altes Salzamt und Altes Badehaus mit insgesamt 26 Zimmern betreibt: „Wir sind bis Sonntag ausgebucht. Die Buchmesse hat tatsächlich die letzten Löcher geschlossen.“ Er glaubt, dass unter anderem die gute Bahnanbindung von Bad Dürrenberg nach Leipzig ein Vorteil sei.