Hilfe bei Suchtproblemen Lebensberatung auch wieder in Mücheln
Die Suchtberatungsstelle der Awo im Schützenhaus Mücheln ist wieder geöffnet. Welche Hilfsangebote es dort gibt und wer sich an die Experten wenden kann.
Mücheln/MZ. - Längere Zeit war die Suchtberatungsstelle Mücheln der Awo Erziehungshilfe Halle gGmbH geschlossen. Nun gibt es mit dem Suchtberater und Sozialpädagogen Moritz Riedl dort wieder einen zuständigen Mitarbeiter.
Die Beratungsstelle, deren Zugang sich im hinteren Teil des Schützenhauses befindet, ist künftig jeden Mittwoch in der Zeit von 9 bis 16 Uhr geöffnet (Informationen zu Adressen, Telefonnummern, Öffnungszeiten, Gruppenangeboten unter: www.awo-halle-merseburg.de/suchtberatung).
Egal ob zu Alkohol- oder Drogensucht, Glücksspiel oder Ess-Störungen wie Magersucht wird Hilfe angeboten. Immer von 13 bis 14 Uhr gibt es eine offene Sprechzeit. Das heißt, dann kann jeder ohne Termin in die Räumlichkeiten kommen. Ansonsten wird um Vorab-Terminvereinbarung gebeten.
Zudem trifft sich in jeder ungeraden Kalenderwoche ebenfalls mittwochs in der Zeit von 14.30 bis 15.30 Uhr eine für jeden offene und von Moritz Riedl moderierte Kontaktgruppe. Hier können sich Betroffene zu jedweder Suchtproblematik, ihren Folgen und Möglichkeiten der Veränderung austauschen. Wer all diese Angebote nicht wahrnehmen kann, für den besteht darüber hinaus die Möglichkeit der anonymen Telefonberatung.
„Bei uns ist jeder willkommen, egal ob Betroffener, Angehöriger, Freund oder Kollege. Und wer nicht allein kommen möchte, kann gerne jemanden zur Verstärkung mitbringen“, lädt der Suchtberater ein. Auch Online-Wetten, Rauchen, selbstverletzendes Verhalten, exzessiver Medien- oder Crystal-Konsum könnten mögliche Themen sein. Die Beratungsstelle stehe allen Altersgruppen offen. Moritz Riedl betont auch seine Schweigepflicht, es sei denn, es bestehe akute Gefahr für Leib und Leben.
„Hauptsache ist, dass sich die Betroffenen oder Angehörigen erst einmal an uns wenden und im Hilfesystem ankommen“, schätzt der Suchtberater ein, der weiß, dass Menschen aller Bevölkerungsschichten mit Suchtverhalten zu tun haben können.
Wenn er die jeweilige Problematik kenne und die Menschen bei ihm vielleicht nicht an der richtigen Stelle seien, könne er die Hilfesuchenden an Kollegen wie zum Beispiel die Familienberatung verweisen. Wichtig sei, dass Betroffene nicht warten, bis wegen einer Suchtproblematik vielleicht der Verlust des Jobs oder der Wohnung drohe.
Und Angehörigen sollte klar sein, dass eine Sucht nicht von heute auf morgen verschwinde. „Mit dem Finger schnippen und gut ist es, funktioniert nicht.“ Angehörige müssten vielmehr Methoden kennenlernen, mit denen sie sich selbst und dem Betroffenen Grenzen setzen und sich so selbst helfen. Dafür sei er ebenfalls da.
Wenn Moritz Riedl nicht gerade in Mücheln arbeitet, ist er in der Awo-Suchtberatungsstelle Merseburg, Weiße Mauer 52, hinter dem Säulenkrankenhaus, anzutreffen. Er weiß, dass manche Hilfesuchende aus Angst vor Entdeckung eine Beratung nicht in ihrer Stadt wünschen. In solchen Fällen kann er andere Beratungsstellen empfehlen, wie auch in Querfurt oder Bad Dürrenberg.