Landwirt baut Biokläranlage
Neuweidenbach/MZ. - Detlef Zierenberg lächelt. "Alles falsch. Wir bauen hier eine Biokläranlage", erklärt der Diplomagraringenieur, der gemeinsam mit Heiko Schäfer den Landwirtschaftsbetrieb in Neuweidenbach und nahe Göttingen als GbR (Gesellschaft des bürgerlichen Rechts) führt. Direkt neben den beiden großen Hallen des Hofes wird die Anlage entstehen. "Bauherr ist die Lenzend GmbH, deren Gesellschafter ich bin", erklärt Zierenberg weiter.
"Wir haben darüber nachgedacht, wie wir die Produkte, die wir ernten, relativ sicher vermarkten können. So kamen wir auf die Idee mit der Biogasanlage, in der wir 30 Prozent unserer Ernte verarbeiten können. In Vorbereitung der Sache habe ich mir verschiedene bereits existierende Anlagen angeschaut", erzählt der Landwirt. Dann wurden Lärm- und Geruchsgutachten erstellt, es wurde geplant und schließlich die Baugenehmigung eingeholt.
Inzwischen rollen die Baufahrzeuge. Sie heben die Erde aus für einige Bauwerke, die in den nächsten Wochen und Monaten entstehen. So wird es Silos geben für den Mais und die Ganzpflanzensilage, die in der Anlage verarbeitet werden sollen. "Außerdem werden 4000 Kubikmeter Gülle pro Jahr mit verarbeitet, die aus der Schweinemastanlage von Rainer Bittner kommen, die sich zwischen Querfurt und Farnstädt befindet", ist von Zierenberg weiter zu erfahren.
Dazu werden zwei Fermenter kommen. Für sie wurden die runden Löcher ausgehoben. In ihnen wird der chemische Prozess der Gasgewinnung stattfinden. Das Gas schließlich wird in einem Motor verbrannt, der wiederum Strom erzeugt. "Pro Jahr werden so 3,5 bis vier Millionen Kilowatt produziert, die ins Netz der EnviaM eingespeist werden. Die zahlt dann 15 Cent pro Kilowatt", so Zierenberg.
Der stammt übrigens aus der Nähe von Göttingen. Von dort kam er im Jahre 1990. Er übernahm mit Heiko Schäfer die 17 Hektar Ackerfläche von Elisabeth und Reinhold Schäfer, die nach der Wende aus den Altbundesländern zurück gekommen waren in ihr Heimatdorf Neuweidenbach. "Wir pachteten Flächen dazu, so dass wir heute auf 580 Hektar Ackerbau betreiben", schildert Detlef Zierenberg. Getreide, Zuckerrüben, Raps und Mais werden angebaut. Zwei große Hallen entstanden am Ortsrand. Eine für Maschinen, eine als Getreidelager. Das Umfeld wurde ordentlich gestaltet. Zierenberg, der selbst in Nemsdorf wohnt, beschäftigt zwei Angestellte und einen Auszubildenden zum Landwirt.