Kriminalität im Saalekreis Kriminalität im Saalekreis: Im Raum Merseburg steigt die Zahl der Straftaten weiter an

Merseburg/MZ - Im Saalekreis hat die Zahl der Straftaten das zweite Jahr in Folge kräftig zugelegt. Von 2011 auf 2012 betrug der Anstieg 9,4 Prozent; im Vorjahr kletterte die Zahl der Delikte noch einmal um 7,3 Prozent auf 13 081 Fälle. „Der Trend hält an. Schwerpunkt ist dabei der Altkreis Merseburg“, erklärte Hans-Gerd Tschipang, Kripo-Chef im Saalekreis. Alleine in der Kreisstadt und ihrem Umfeld stiegen die Straftaten von 8 105 (2012) auf 8 930. In Querfurt verzeichnete die Polizei hingegen einen Rückgang der Straftaten im Vergleich zu 2012 (975 statt 1 092). Im nördlichen Saalekreis gab es einen leichten Anstieg von 2 829 auf 3 050 Vorkommnisse.
„Das heißt aber nicht, dass sich die Menschen im Raum Merseburg nicht mehr auf die Straße trauen können. Aber dort, wo viele Personen auf einem engen Raum zusammenwohnen, passieren eben auch mehr Straftaten“, sagte der Kriminaloberrat. Hinzu komme die geografische Lage von Merseburg mit Halle und Leipzig vor der Haustür. „Daraus ergeben sich ganz andere Bedingungen als im ländlichen Raum.“
Absoluter Spitzenreiter im Saalekreis ist die Eigentumskriminalität, die fast 60 Prozent aller Straftaten ausmacht. Dazu zählen der besonders schwere Diebstahl (beispielsweise Einbrüche), einfache Diebstähle (wie EC-Karten-Klau) und die Vermögens- und Fälschungsdelikte, zu denen auch die Internetkriminalität zählt. Letztere wird künftig weiter zulegen, ist sich Tischipang sicher.
52,8 Prozent aller Straftaten konnte die Polizei in 2013 aufklären, deutlich weniger als 2012 (57,6 Prozent). „Das Bild ist verzerrt, weil zwischen der Straftat und ihrer Aufklärung mitunter eine längere Zeit liegt.“ Wichtiger sind Tschipang die Aufklärungserfolge nach Delikten. So wurden knapp 94 Prozent der Fälle gelöst, in denen schwere Körperverletzungen im Spiel waren. „Ein Fahrrad, das gestohlen wird, kann man ersetzen. Die Gesundheit nicht. Deshalb ist bei Rohheitsdelikten der Ermittlungsdruck auch so hoch“, sagte der Kripo-Chef.