1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Kostenlose FFP2-Masken: Kostenlose FFP2-Masken: Sind Apotheken in Merseburg und Querfurt startklar?

Kostenlose FFP2-Masken Kostenlose FFP2-Masken: Sind Apotheken in Merseburg und Querfurt startklar?

Von Undine Freyberg 15.12.2020, 12:00
Heidrun Pradel von der König-Heinrich-Apotheke bereitet die Ausgabe der Masken vor.
Heidrun Pradel von der König-Heinrich-Apotheke bereitet die Ausgabe der Masken vor. Katrin Sieler

Merseburg/Querfurt - „Wir haben aktuell 6.000 FFP2-Masken für unsere drei Apotheken vorrätig“, sagt Franziska Veith, die gemeinsam mit ihrem Mann Hendrik die Sonnenapotheke in Merseburg-Süd, die Domstadt-Apotheke im Merse-Center und die Stadtapotheke in der Gotthardstraße führt. Sie hätten aber von ihrem Lieferanten bereits die Versandbestätigung für weitere 10.000 Masken erhalten. „Wir sind also vorbereitet, und es kann losgehen.“

Prüfung der FFP2-Masken: viele unbekannte Firmen bieten Schutz an

Ab Dienstag sollen in Sachsen-Anhalt kostenfrei FFP2-Masken an Risikopatienten ausgegeben werden - drei Stück pro Person maximal. Auch in der König-Heinrich-Apotheke liefen am Montag die Vorbereitungen auf Hochtouren. „Wir werden die Masken dort ausgeben wo normalerweise unser Lieferanteneingang ist“, sagt Heidrun Pradel. „Und wir stellen dafür auch extra jemanden ab.“ Das Hinweisschild für die Kunden ist vorbereitet, der nötige Spuckschutz angefertigt.

Es sei allerdings gar nicht so einfach gewesen, an die Masken heranzukommen, erzählt Pradel. „Wir mussten selbst jemanden finden, der die Masken in einem angemessenen Zeitraum liefert. Außerdem müssen die Masken mit einem Prüfzeichen und mit einer Gebrauchsanweisung versehen sein.“ Aktuell bekäme die Apotheke unzählige Mails und Briefe, von Firmen, die Masken anbieten. Die meisten kenne man nicht, und verlasse sich deshalb auf Partner mit denen man schon zusammengearbeitet habe.

Einige Apotheken erleben regelrechten Ansturm

Bis Montagmittag gab es noch keine genaue Handlungsanweisung für die Apotheken - was zum Beispiel die Definition von Risikopatient angeht. „Allerdings gehören auf jeden Fall zum Beispiel Dialysepatienten oder Menschen, die transplantiert wurden, dazu“, erklärt Heidrun Pradel.

Während sich die Anfragen in der König-Heinrich-Apotheke an der Hölle noch in Grenzen halten, erlebten andere Apotheken einen regelrechten Ansturm - im Laden und am Telefon. „Bei uns haben sich auch schon recht viele Leute gemeldet, die sich erkundigt haben.

Dreier Packs von FFP2-Masken für Kunden

Die meisten hatten einfach nicht mitbekommen, wann genau es eigentlich losgehen soll“, sagt Franziska Veith. „Wir setzen darauf, dass vor allem unsere Stammkunden kommen, die wir immer versorgen. Aber wir schicken auch andere Kunden nicht weg.“

Dann würden einfach die Daten aufgenommen. Aktuell sei man damit beschäftig, die gelieferten Masken in Dreierpacks einzuschweißen, um sie direkt so rausgeben zu können. Zunächst müssen die Apotheken die Masken für Risikopatienten vorfinanzieren. „Das soll dann aber über den Nacht- und Notdienstfonds erstattet werden“, sagt Veith.

Masken frei Haus

Einen besonderen Service haben sich übrigens die Burg- und die Süd-Apotheke in Querfurt einfallen lassen. Betroffene Stammkunden, die ihren Maskenbedarf anmelden, bekommen die Masken nach Hause geliefert. „Damit verhindern wir vor allem Schlangen. Und die Leute müssen nicht extra herkommen“, sagt Inhaberin Ina Franke.

Im Geschäft könne man ja die Kunden nicht trennen - die die krank sind und sich schlecht fühlen, und die, die nur Masken abholen wollen. „Unser Gesundheitsminister Herr Spahn mutet uns gerade eine schwierige Situation zu.“ Den Botendienst praktiziere man allerdings schon seit Jahren. Bestellen könne man über eine App. „Aber man kann auch einfach bei uns anrufen.“

Fälschungssichere Berechtigungsscheine für FFP2-Masken

Risikopatienten, also Menschen ab 60 Jahren und mit bestimmten chronischen Erkrankungen, erhalten aktuell drei FFP2-Masken kostenfrei. Ab Januar sollen berechtigte Patienten laut Ärztekammer in einer zweiten Phase mit weiteren Masken versorgt werden.

Dafür werden sie von ihrer Krankenversicherung fälschungssichere Berechtigungsscheine für zweimal je sechs FFP2-Masken erhalten. Als Eigenanteil sei für jeweils sechs Masken eine Zuzahlung von jeweils zwei Euro vorgesehen. Insgesamt hat jeder Betroffene Anspruch auf 15 FFP2-Masken, also rechnerisch eine pro Woche bis zum Beginn des Frühjahrs.(mz)

Es gibt unterschiedlichste FFP2-Masken. Diese sind einzeln verpackt.
Es gibt unterschiedlichste FFP2-Masken. Diese sind einzeln verpackt.
Katrin Sieler