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Kirche in Albersroda Kirche in Albersroda: Kleine Ladegastorgel muss saniert werden

Von Jörg Müller 26.08.2003, 15:57

Albersroda/MZ. - "Eigentlich wollten wir 2001, zum 150-jährigen Jubiläum der Orgel, mit der Sanierung beginnen", erzählt Rothe. 2000 habe der Gemeindekirchenrat über die Kirchenleitung einen Fördermittel-Antrag gestellt. "Die Bearbeitung hat sich drei Jahre hingezogen", so der stellvertretende Vorsitzende, der für diese Verfahrensdauer kein Verständnis hat. "Wir haben immer wieder telefoniert und geschrieben, aber es hieß nur, es dauere eben noch."

Als dann endlich eine Antwort kam, gab es eine Riesen-Enttäuschung. "Der Kirchenkreis hat unseren Antrag abgelehnt, weil die Kostenvoranschläge der Orgelbau-Firmen zu alt waren", berichtet Rothe. Die Gemeinde legte Widerspruch ein. "Es kann doch nicht sein, dass uns jetzt ein Knüppel zwischen die Beine geworfen wird, nachdem wir mittlerweile 10 000 Euro an Spenden und Zuschüssenzusammen haben." Insgesamt sei die Orgelsanierung mit 60 000 bis 70 000 Euro veranschlagt. Das Instrument müsse auseinander gebaut, gereinigt und gestimmt werden, außerdem sei der Blasebalg zu erneuern. "Das Auswechseln der Balken machen wir selbst."

Auf Anfrage der MZ konnte Superintendentin Annette-Christine Lenk mitteilen, dass sich die Sache mittlerweile für die Albersrodaer zum Positiven gewandt habe.

Der Kirchenkreis habe den Fördermittel-Antrag jetzt befürwortet. Denn dass die Angebote der Orgelfirmen veraltet gewesen seien, habe daran gelegen, dass sich die Begutachtung durch den Orgel-Sachverständigen der Kirchenprovinz so lange verzögert habe. "Dafür konnte die Gemeinde ja nichts."

Sie könne den Unmut über die lange Bearbeitungszeit sehr gut verstehen, sagte die Superintendentin. Ursache sei das knappe Personal in der Kirchenverwaltung.

"Wir haben zum Beispiel nur einen einzigen Glocken- und Orgel-Sachverständigen für die ganze Kirchenprovinz." Sie bemühe sich zwar, den Gemeinden diese schwierige Situation immer wieder verständlich zu machen. "Ich muss aber auch selbstkritisch sagen, dass die Kommunikation manchmal leider mangelhaft ist."

Der Albersrodaer Gemeindekirchenrat hofft jetzt, dass der Orgelfonds der Landeskirche und die Lotto-Toto-Gesellschaft die beantragten Fördermittel bewilligen. Auch die Gemeinde sammelt weiter Spenden, für Anfang September ist noch ein Benefizkonzert geplant. Diese Konzerte haben sich mittlerweile zu einem echten Renner entwickelt, so Rothe.

"Im Anschluss gibt es immer ,Wein bei Kerzenschein'. Das kommt beim Publikum sehr gut an." Sehr engagiert in Sachen Orgel sei auch der stellvertretende Bürgermeister von Albersroda, Karsten Nörenberg, hebt Rothe noch hervor. Es kümmern sich eben viele.