1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. "Kein verlorener Jahrgang": "Kein verlorener Jahrgang": Ausbildungsmesse "Perspektive Job 4.0" soll stattfinden

"Kein verlorener Jahrgang" "Kein verlorener Jahrgang": Ausbildungsmesse "Perspektive Job 4.0" soll stattfinden

Von Robert Briest 16.10.2020, 13:00
Blick auf eine der vorangegangenen Messen für die Ausbildung und das Studium „Perspektive Job 4.0“ im Merseburger Ständehaus.
Blick auf eine der vorangegangenen Messen für die Ausbildung und das Studium „Perspektive Job 4.0“ im Merseburger Ständehaus. Wolfgang Kubak

Merseburg - Die endgültigen Zahlen für das Ausbildungsjahr 2020 liegen zwar erst Anfang November vor. Petra Bratzke, Chefin der Arbeitsagentur Halle, legte sich aber schon jetzt fest: Trotz Corona sei es mitnichten so, dass man einen verlorenen Jahrgang habe. Nur unwesentlich weniger Jugendliche hätten sich auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Agentur gemeldet.

„Auch die Unternehmen haben ihre Stellen nicht storniert. Wir hatten ein erfolgreiches Ausbildungsvermittlungsjahr“, resümierte Bratzke. Das liegt vielleicht auch daran, dass Lehrverträge oft schon weit im Voraus geschlossen werden, die Tinte also schon trocken war, als die Pandemie das Land erreichte.

„Wir laden die Schüler jetzt wieder zu Terminen ein"

Anders sieht das für die Schulabgänger des kommenden Jahres aus. Wegen des Heimunterrichts und der Schutzmaßnahmen konnten die Berufsberater lange nicht oder kaum an die Schulen. Praktika waren in diesem Jahr erschwert. Deshalb wolle man sich nun auf die Abgangsklassen 2021 konzentrieren, erklärte Bratzke. „Wir laden die Schüler jetzt wieder zu Terminen in die Agentur ein. Die Berater telefonieren die Leute systematisch ab.“

Ein wichtiger Informationsbaustein auf dem Weg zur Lehrstelle ist auch die mittlerweile traditionelle Ausbildungsmesse Perspektive Job 4.0 im Merseburger Ständehaus. Die soll trotz Corona auch anno 2020 am 14. November eben dort stattfinden. Das war die zentrale Botschaft die Vertreter von Mitz, Stadt, Kreis und Arbeitsagentur, die die Jobbörse gemeinsam organisieren, beim Pressegespräch in dieser Woche rüberbringen wollten.

„Wir haben lange gerungen, in welcher Form wir die Veranstaltung durchführen"

„Wir haben lange gerungen, in welcher Form wir die Veranstaltung durchführen. Letztlich haben wir aber gemerkt, dass sowohl auf der Unternehmens- als auch auf der Seite der potenziellen Auszubildenden Bedarf besteht“, berichtete Mitz-Geschäftsführerin Kathrin Schaper-Thoma.

Um den Hygieneanforderungen dennoch gerecht zu werden, wird die Ausstellerzahl in diesem Jahr auf 50 begrenzt, eine Einbahnstraßensystem durchs Haus eingeführt, die Messe um eine Stunde verlängert und ein Besucherlimit eingeführt. 170 Jugendliche und ihre Begleiter dürfen sich zeitgleich im Ständehaus aufhalten: „Es gibt keine Anmeldepflicht“, erklärte Schaper-Thoma: „Es kann aber zu Wartezeiten kommen, wenn die Kapazitäten gerade ausgelastet sind.“ Das wollen die Veranstalter über Mitarbeiter mit Zählticker an Ein- und Ausgang kontrollieren.

50 Austeller bei Messe dabei

Bei der Start-Now-Ausbildungsmesse Ende September in Halle habe man gesehen, dass die Nachfrage nach Informationen groß sei. Dennoch sei alles gut handhabbar gewesen, Konzepte wurden eingehalten. Dennoch will das Mitz auf seiner Website alle Angebote und Kontaktinformationen der beteiligten Aussteller zusätzlich aufbereitet präsentieren – für den Fall, dass Corona doch noch dazwischen grätscht, wie Schaper-Thoma es formulierte.

Die 50 Aussteller, die in diesem Jahr teilnehmen, kommen vor allem aus der Industrie. Viele große Chemieunternehmen, dazu die Hochschule, Stadt und Kreis sowie die Versorgungsunternehmen. Zum Bedauern der Mitz-Chefin hielten sich Handwerksbetriebe seit Jahren zurück, obwohl auch dort der Bedarf groß sei. Die Arbeitsagentur will vor Ort mittels VR-Brillen Einblick in verschiedene Berufsbilder gewähren. Der Fachkräftebedarf in der Region sei nach wie vor da, berichtete Bratzke: „Man sieht auch an der Arbeitslosenstatistik, dass die Unternehmen in der Krise nicht ihre Mitarbeiter entlassen.

››Perspektive Job 4.0, Samstag, 14. November, 9 bis 14 Uhr, Ständehaus Merseburg. Weitere Informationen online unter www.mitz-merseburg.de. (mz)