Kampf gegen Fachkräftemangel Kampf gegen Fachkräftemangel: Darum wurde Midewa von der IHK mit Gütesiegel prämiert

Merseburg - Der Fachkräftemangel macht sich in vielen Unternehmen bereits bei der Ausbildung von Mitarbeitern bemerkbar. Oft fehlt es an
ausreichend Bewerbern. Und werden genügend Interessenten gefunden, dann haben diese in vielen Fällen Defizite, die eine Zusammenarbeit unmöglich machen.
Werbung in eigener Sache tut da angesichts des sich verschärfenden Problems gut. Bei der Midewa kann man nun auf das Gütesiegel „Top-Ausbildungsbetrieb“ verweisen. Verliehen wurde es der Midewa von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau nicht etwa zum ersten, sondern jetzt bereits zum vierten Mal.
Preisträger böten laut IHK den Lehrlingen Azubi-Fit-Programme an
„Alle prämierten Unternehmen engagieren sich weit über das übliche Maß hinaus und haben sich diesen Preis redlich verdient“, sagt IHK-Vizepräsidentin Kerstin Kühne. Neben der Midewa wurden für ihr Engagement auch die die Mitnetz mit Sitz in Kabelsketal sowie „Edeka Logistik Service GmbH“ in Landsberg ausgezeichnet.
Einige der Preisträger böten laut IHK den Lehrlingen Azubi-Fit-Programme an, die etwa zur Stressbewältigung und zur gesunden Ernährung dienen, oder sie stellen die Auszubildenden für Sportaktivitäten frei.
Übernahme: Mitarbeiterin bei Midewa war Auszubildende
„Tatsächlich habe ich von Anfang an das Gefühl gehabt, dass sich die Midewa sehr um uns kümmert“, erzählt Julia Jesiolkowski. Die 24-jährige Köthenerin hat ihre eigentlich dreijährige Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement bereits ein halbes Jahr früher abgeschlossen und arbeitet jetzt am Midewa-Verwaltungsstandort in Merseburg. „Hier sitze ich in der Telefonzentrale oder bereite die Gesellschafter- und Aufsichtsratsversammlungen mit vor“, sagt sie.
Jesiolkowski kann durchaus mit anderen Arbeitgebern vergleichen, hatte sie zuvor doch bereits eine Ausbildung im Einzelhandel abgeschlossen. „Dort gab es aber bei der Übernahme Probleme, weshalb ich mich für eine andere Ausbildung entschieden habe“, erklärt die junge Frau.
Jährlichen Azubitag: Möglichkeit zum kennenlernen und austauschen
Wird während der Ausbildung deutlich, dass die Lehrlinge an Grenzen stoßen, versucht das Unternehmen eine Lösung zu finden. „Gerade in den technischen Berufen müssen die Azubis viel lernen“, sagt Pressesprecherin Nancy Föhse. „Da kann es auch mal sein, dass wir beispielsweise zusätzlichen Matheunterricht organisieren.“
Bei einem jährlichen Azubitag kann sich der Berufsnachwuchs untereinander kennenlernen und austauschen. Zudem werden Fragen geklärt. „Es gibt auch Besichtigungen zum Beispiel von Kläranlagen, damit auch die Bürokaufleute sehen, worum es in der Praxis draußen geht“, sagt Jesiolkowski.
Aktuell beschäftigt die Midewa an ihren Standorten 16 Auszubildende
Durch Live-Umfragen kann die Unternehmensführung zudem herausfinden, wo die Azubis Probleme sehen und sich Verbesserungen wünschen. „Das können auch kleinere Dinge sein, wie andere Hosen“, sagt Föhse und lacht.
Aktuell beschäftigt die Midewa an ihren Standorten 16 Auszubildende, wie Koordinatorin Anna Mank berichtet. Neben Bürokaufleuten erlernen in dem Unternehmen unter anderem auch Anlagenmechaniker, Elektroniker und Fachangestellte für Bäderbetriebe ihr Handwerk. (mz)