Junge Eventmanager treffen einen alten Hasen
Merseburg/MZ. - "Wir brauchen doch schließlich Sponsoren für unsere Veranstaltungen, und es war erstaunlich wer uns dann tatsächlich unterstützt hat", erzählt Christoph Prox (17), der "Firmenchef".
Um an die Planung des nächsten halleschen Bandcontests "Gedankenbass", den "Vollverpatzt" für den 7. Juli kommenden Jahres
plant, noch effektiver rangehen zu können, durften sich die jungen Eventmanager dieser Tage Tipps von einem Profi holen: Ulf Herden, Chef des halleschen Cultour Büros, des Kongress- und Kulturmanagements im Ständehaus und seit Jahren Organisator des "Women in Jazz"-Festivals hatte einige der jungen Eventmanager nach Merseburg eingeladen, um ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Die jungen und der alte Hase redeten dabei über Technik, die für Konzerte benötigt wird, über Finanzen und natürlich über Marketing. "Die Werbung ist eigentlich wirklich unser Problem", meinte Lehrer Andreas Härtig, der die Schüler gemeinsam mit seiner Kollegin Annika Vogel unterstützt. Verschiedene Sachen habe man schon bei der 2006er Auflage von "Gedankenbass" versucht, aber vieles sei ins Leere gelaufen und wohl auch deshalb kamen zum Konzert weniger Leute als gehofft. Ein Radiosender, der eigentlich Hilfe versprochen hatte, ließ die Schüler im Regen stehen. Und auch von der Stadt Halle - die Schüler hatten sich an die damalige Bürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) gewandt - gab es keine Hilfe.
"Damit ihr mal seht wie die Werbung für eine Veranstaltung entsteht, lade ich euch ein, die Vorbereitung für ,Women in Jazz' in der Werbeagentur mitzuerleben, mit der ich zusammenarbeite", sagte Ulf Herden und erntete dafür freudiges Kopfnicken. Als er die Schüler dann noch einlud, bei der Vorbereitung des Cityjazz im Februar mitzumachen und bei der Suche nach jungen Bands zu helfen, die dann in der halleschen Innenstadt auftreten sollen, war die Begeisterung riesig. "Ich muss da gar nicht überlegen. Ich würde da sehr gern mitmachen", meinte Manuela Hoffmann (16), die "Marketingchefin" von "Vollverpatzt", und auch "Personalchefin" Mandy Runge (15) und die "Stellvertretende Geschäftsführerin" Xenia Lavrentev (13) sind dabei.
Der Kontakt zwischen Herden und den Schüler war übrigens über die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Agsa), dem Regionalpartner der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, zustande gekommen. "Wir betreuen seit vielen Jahren Schülerfirmen - helfen bei der Gründung und dabei, dass die Firma nicht gleich wieder einschläft", sagte Claudia Mertens. "Aber bei dieser Gruppe mache ich mir keine Sorgen. Die sind so toll. Ich bin gespannt wie das Ganze weitergeht."